Artikel: Mikroelektronik-Verbrauch von 1980 bis 1986

Hamburg, 08.10.1982 (sf) — »Es gibt noch viel zu tun«, kommentiert Fritz A. Lohmann, Geschäftsführer der Philips GmbH und Chef des Unterehmensbereiches Bauelemente (Valvo), den von ihm aufgezeigten bundesdeutschen Rückstand ~ im Mikroelektronik-Verbrauch gegenüber Japan und den USA. Schließlich sei der Mikroelektronik-Pro-Kopf-Verbrauch ein volkswirtschaftlicher Indikator für den technischen Standard einer Industrienation.

Für die europäische Bauelemente-Industrie – sei die unmittelbare Entwicklung des europäischen Marktes für elektronische Geräte und Ausrüstungen von entscheidender Bedeutung. Dabei zeige sich mit zunehmender Deutlichkeit, daß die Mikroelektronik für immer, mehr hochtechnisierte Investitionsgüter zur funktionsbestimmenden Größe wird. Neben dem Sektor des privaten Verbrauchs sei es daher die gesamte Investitionsgüter-Industrie, von deren Entwicklung die Bauelementehersteller abhängen, die sie aber auch ihrerseits stark beeinflussen.

»Zieht man für den technologischen Standard, das heißt die Innovationskraft einer Volkswirtschaft, ihren Durchdringungsgrad mit Mikroelektronik als einen ganz wesentlichen Indikator heran, dann stehen die Dinge in Westeuropa, aber auch in der Bundesrepublik Deutschland, noch nicht zum besten«, konstatiert Lohmann. Der Einsatz der Mikroelektronik liege — gemessen am Pro Kopf-Verbrauch der Bevölkerung — in den USA und Japan wesentlich höher als in Deutschland, in den nächsten Jahren werde Westeuropa zwar aufholen, aber bis 1986 weder die USA noch Japan eingeholt haben. »Hier gibt es noch viel zu tun«, weiß der Valvo-Chef Für die Elektronikproduktion und den Bauelementemarkt in der Bundesrepublik »Dabei wurde schon in den vergangenen Jahren sichtbar, daß die Wachstumsraten des gesamten Bauelementemarktes keineswegs stürmisch, sondern eher moderat sind«, erklärt Lohmann. Innerhalb des gesamten Bauelementemarktes komme es allerdings kontinuierlich zu Strukturverschiebungen. Integrierte Schaltungen und wesentliche Bereiche der elektromechanischen Bauelemente, wie Konnektoren und Leiterplatten, seien die eigentlichen Wachstumsbereiche. Lohmann: »Die diskreten Halbleiter ändern bei moderatem Wachstum ihre Struktur. In den Vordergrund rücken Sensoren und Leistungshalbleiter; diese vor allem in der Funktion von Aktuatoren, ferner Displays und Einzelhalbleiter für hohe und höchste Frequenzen. Passive Bauelemente zeigen ein interessantes Wachstum, was jedoch ebenfalls nur durch starke Innovationsanstrengungen erreicht werden kann.«

Getragen werde das Wachstum der Elektronik von allen Marktbereichen. »Darunter verstehen wir die Konsumelektronik, die Industrie- und Automobilelektronik sowie die Kommunikations- und Datentechnik — und in allen diesen Bereichen ist Valvo aktiv«, so Lohmann. Und mit keinem geringen Erfolg: »Philips ist mit einem 1981er Umsatz von 8,053 Milliarden Gulden im Bereich Industriezulieferungen der größ-

((Fortsetzung folgt))

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