Interview: Das Denken in Zusammenhängen

Im Gespräch zwischen Klaus P. Friebe und Eduard Heilmayr wird vieles aufgegriffen: Stationen aus Friebes Leben, was und wer sein Denken beeinflusst hat, in welchen Situationen er seine „Befähigungswerkzeuge“ entwickelte. Die „Erfolgsformel“ kommt genauso zur Sprache, wie die „Weinglas-Theorie“, die „Neuner-Matrix“ oder die „T-W-G-Formel“. Die originale Tonaufzeichnung kann abgehört werden, ebenso liegt die Transkription des Interviews vor. Das Interview wurde am 27. Januar 2011 in Berlin geführt. (Eduard Heilmayr)

Audiodatei: Gespräch Klaus P. Friebe (kpf) mit Eduard Heilmayr (he) am 27.01.2011 in Berlin
Abschrift: Interview Friebe
Interviewdatum: 27.01.2011
Thema: Erfolgsformel
Ziel he: Die wertvollen Gedanken von kpf darstellen und festhalten

2011-01-27_CIMG0019 kpf Weinglas
Friebe erklärt das sein Führungswerkzeug „Weinglas“

Was ist der Wunsch von kpf – warum sitzen Sie hier mit mir zusammen?

Weil es mir Spaß macht mit Ihnen zusammen zu sitzen. Die Erfahrung aus der ersten Broschüre hat mir gezeigt, dass Erfolg da ist. … Wenn ich sehe, wie gute Freunde bei der Übergabe der Broschüre reagiert haben, waren alle froh, eine Verbindung zu mir und zu meiner Frau damit herzustellen. Ich möchte ein Handout, nichts tolles. Ich kann mich nur mit den neuen Methoden nichts anfangen…

(15:55)#00:15:54-3# He: Thema Erfolgsformel – Zusammengesetzter Begriff. Was war Anlass? Wie kommt man als Antwort auf eine Formel?

#00:16:43-5# kpf: Die Darstellung in einer Formel ist einfacher zu beantworten. Es hat mit Erziehung zu tun, mit Wanderschaft, mit Leidenschaft zur bildlichen Darstellung. Wenn ich mein Leben Revue passieren lasse, dann muss ich feststellen, dass ich nie eine Sprache richtig gelernt habe. Meine sprachlichen Fertigkeiten habe ich auf der Straße gelernt. Durch die ständigen Wechsel von Sprachgrenzen war ich gezwungen, bildlich zu kommunizieren. Weil Bilder mehr aussagen, als verklausulierte Sprache. Da ich naturwissenschaftlich ausgebildet und verliebt bin, lag es für mich nahe, dass ich in Formel, Bildern und Abkürzungen denke.

#00:18:15-7# Ich musste oft Menschen während meiner Berufszeit das was sie tun sollten erklären, ich musste sie für ihren Job befähigen. Ob das auf der Baustelle war, den Kabelleger.. ich hattte immer mit Leuten zu tun, die nicht aus dem Fach kamen, mit denen ich gerade zu tun hatte und für die ich sie brauchte. Ob ich eine Kokerei als verantwortlicher Ingenieur gebaut hat, ich konnte denen das nur bildlich erklären. Auch als ich nach Deutschland kam, konnte ich die nur dann schnell verstehen, wenn ich diese aufzeichnen kann.

#00:19:31-7# Ich hatte ein gute Erziehung, von einem guten Lehrmeister, der uns nagehalten alles immer in klaren Formeln auszudrücken: das ohmsche Gesetz, das Kirchhoff’sche Gesetz mussten wir sauber darstellen mit allen Facetten. Das was wir kennen, ist nur die Kurzfassung. Er hat uns trainiert, unsere technischen Erkenntnisse in ganz klar Bezüge zu stellen. Damals gab es keine Bücher. Deshalb musste ich aus russischen Bücher beispielsweise Formeln lesen. Diese Formeln wenn ich begriffen hatte, musste ich keine erklärenden Texte lesen.

#00:21:02-8# Da ich ich nun immer gezwungen war, in fremden Sprachen andere was zu erklären, beispielsweise auch bei den Anfängen der Halbleiterproduktion, Ende der 60iger Jahr, das war meine Leidenschaft in Symbolen zu denken und zu erklären. Das war noch einfacher, als mit Formeln. Denn Symbole hatten keine Bezüge und keine Funktionen. Den eine Formel hat eine funktionale Aufgabe. Sie muss eine Funktion erfüllen. Ein Bild muss keine Funktion erfüllen, ein Bild kann erklären. Das Ziel der Formel muss es sein, eine Funktionalität zu erklären, einen Zusammenhang. Ich versuche immer, alles in Zusammenhänge zu bringen. Für mich ist das oberste Prinzip jeder Diskussion, was ist die Funktion.

#00:22:19-8# Eine Funktion hat immer zwei Elemente. Sie hat immer das Element „ich bin verantwortlich für den Zusammenhang“ und sie hat das zweite Element, nämlich die Aufgabe, einen Sachverhalt zu klären. Wenn Sie also Ihr ganzes Leben so organisieren ist es kein Problem, so eine Formel aufzuschreiben.

#00:22:47-0# Die Erfolgsformel hatte anfänglich viele verschiede Facetten. Es gibt Derivate davon, die ich in speziellen Situationen entwickelt habe, um zu beschreiben, warum dieser Speziellen Situation etwas so und so zu lesen ist. Trotzdem die Formel komplex war, habe ich sie immer weiter vereinfacht. Für mich ist diese Funktionalität der Formel eine Selbstverständlichkeit. Sie bringt auch die Zusammenhänge für mich klar zum Ausdruck. Die Zusammenhänge müssen stimmen.

#00:23:39-5# Das Problem ist immer, wie weit kann ich vereinfachen. Auch das ohmsche Gesetz oder das Kirchhoff’sche Gesetz sind in ihrer Grundstruktur ja unheimlich komplex. Dadurch, dass ich gelernt habe, von diesen komplexen Grundstrukturen immer mehr zusammenzufassen, vielleicht auch durch meine Berufserfahrung in Deutschland, USA, China, Schweden und zum Schluss auch in den Ministerien.

#00:24:43-2# Was ich auch immer gemacht habe, es war immer eine Formel, zum Beispiel TWG oder die Neuner-Matrix. Das sind alles Formeln. Ich denke in Zusammenhängen und wenn Sie in Funktionen denken, dann kommt es automatisch, dass sie sich in Formeln ausdrücken. Es ist immer die Funktion – das Hauptzeichen für mich ist immer das F Klammer auf und was ist X,Y, und Z. Ich versuche immer, jeden Sachverhalt in eine Funktion einzubauen. So bin ich trainiert worden. Das ist manchmal nicht trivial, weil man gewisse Sachen nicht kennt. Man weiß, in der Funktion ist eine Unbekannte enthalten. Häufig kann man sie riechen oder spüren, aber man kennt sie nicht.. Das führt dazu, dass sie natürlich wissen wollen, was ist das. Und sie begeben sich auf die Suche. Es ist wie ein mathematisches Modell: vergleichbar mit Sternensuche oder der Bestimmung von Scharzen Löchern.

#00:26:09-7# Das ist das Grundgerüst. Wenn sie es haben, ist es relativ einfach, eine Ordnung zu bekommen – besser eine Suchordnung zu haben. Denn das große Bild haben sie, aber die Unstimmigkeit im Detail müssen sie ergründen. Das war beispielsweise eine wichtige Aufgabe bei der Beurteilung von Forschungsanträgen im VDI-TZ. Sie mussten sich immer Fragen, wo ist die Unlogik.

#00:27:00-1# Meine Struktur ist einfach. Ich sage: es gibt mechanistische Aufgaben, es gibt organische Aufgaben und es gibt auch unlogische Aufgaben. Die meisten ignorieren die unlogischen Aufgaben, sie werfen sie in den Papierkorb, weil sie Arbeit machen. Ich habe immer mehr mit mit den unlogischen Sachen beschäftigt. Dies deshalb, weil ich der Überzeugung bin, es gibt nichts unlogisches. Wenn ich also die Logik in der Unlogik erkenne, habe ich einen Erkenntniszuwachs.

#00:27:42-0# Diese Grundmuster meines Vp haben mich immer wieder dazu gezwungen, mir Gedanken darüber zu machen.

#00:28:05-9# he: Warum Thema Erfolg?

#00:29:04-8# Ich bin groß geworden mit sieben Geschwister. Wir hatten nichts nach dem Krieg. Mein Mutter sagt, „was Ihr im Kopf habt, kann euch keiner stehlen“. Iich wurde sehr für sozusagen aus diesem Grund „zur Ökonomisierung des Wissens“ erzogen, also zum ökonomischen Wert des Wissens. Es wurden uns sehr früh klar gemacht, das man alles verlieren kann – und wir haben ja alles verloren was Vater und Mutter aufgebaut hatten – aber das was man im Kopf hat, kann keiner wegnehmen. Ich habe Kindheitserinnerungen, die mir halfen, indem man beispielsweise eine Belohnung bekommen hat. Durch die unterschiedlichen Schulsysteme, dich ich durchlaufen musste, lernte ich viel über die Zusammenhänge des Wissens, und je mehr ich verstand, desto erfolgreicher war ich. Ich habe damals nicht von Erfolg gesprochen sondern eher von einem Vorteil – dem ökonomischen Vorteil. Entweder hat sich das in Zensuren ausgedrückt, in einer Belohnung oder in einem Preis. Ich war in meiner Ausbildungszeit auch gezwungen, soviel unterschiedliche Dinge wie möglich zu machen. So habe ich während meines Studiums der Elektrotechnik gleichzeitig auch Ägyptologie studiert. Als Fremdsprache mussten wir russisch lernen. Alle in der Schule weigerten sich, russisch zu lernen. Meine Mutter hat gesagt: Du weißt nicht, für was Du es brauchst – Russland ist groß. Sie hat uns motiviert, russisch zu lernen. Wir waren einer der wenigen die wissbegierig die Sprache gelernt haben. Im Studium hat mir das genutzt, da die Russen billige Fachbücher angeboten hatten.

#00:32:37-2# Ich habe früh gelernt, dass was einem angeboten wird an Informationen, in eine Logik zu bringen. Weil Information ist noch nicht Wissen. So bin ich in das Thema der Formel reingewachsen.

#00:32:57-4# So habe ich sehr früh begriffen, dass Wissen eine Funktion hat. Ich habe das auch bei anderen gesehen. und ich habe gelernt, dass es für mich sehr wichtig ist, immer Leute im mich zu haben, die besser sind als ich. Die mehr wissen als ich. So habe ich deren Befähigung.

#00:33:25-8# Die Erkenntnis zur Befähigung kam wesentlich später, aber im Unterbewusstsein habe ich es damals schon gewußt. Die Bezeichnung Befähigung kam dann etwa 20 Jahre später, aber innerlich habe ich gesagt, die Leute sind fähiger als ich und die brauchst Du. Damit habe ich indirekt das Thema Verhalten zu eigenen gemacht ohne es damals explizit zu wissen. Die sind besser wie du, das kannst du nicht, du musst jetzt schaun, dass die das tun, was du selbst tun sollst oder was du willst. Das habe ich perfektioniert und mein ganzes Leben erfolgreich gemacht. Wenn Sie sehen, wieviele Leute in meiner Nähe sehr erfolgreich geworden sind.

#00:34:49-0# Dann kam die Zeit, wo ich gesehen habe, die Symbiose von Befähigung und Menschen, die verhalten sich irgendwie komisch. dann habe ich versucht andere Sachen zu lernen. Mal musste ich mit Russen arbeiten, dann mit Polen, dann wieder mit Deutschen, dann mit Bayern, dann mit Franken, mit Franzosen, mit Chinesen, mit Amis, mit Kanadiers – ich habe nie Zeit gehabt nicht in eine Kultur lange einzuarbeiten. die Situation hat es ergeben.

#00:35:52-1# Was mir wahrscheinlich die Augen geöffnet hat, als ich mit Ende der 60iger mit den Forschern herumschlagen musste. da kamen die ganzen Eierköpfe vom MIT und haben uns erklärt, wie das alles funktioniert – die ganze Mikroelektronik, aber keiner konnte ein Chip produzieren, keiner konnte eine Maske bauen, die haben alle schön geschwätzt, aber keine konnte es so machen, dass es anwendbar ist. Was haben die für einen theoretischen Scheiß aufgebaut. j(Beispiel: Bond im Plastik-Transistor-Gehäuse).

#00:36:53-3# Dies hat mich immer gezwungen, das Verhalten zur Sache zu sehen. Wie verhalten sich Leute zur Sache. So ist das Vs entstanden. Als nächstes habe ich gemerkt, dass es zwischen dem persönlichen Wissen und dem Wissen zu einer Sache eine Trennung gibt. Viele Menschen, die ich traf, waren sehr gebildet,

#00:37:59-3# Man muss die Situation, in der man ist, handhaben – daraus ist das situative Management entstanden. Ich musste immer Situationen irgendwie managen. … da ist ist es logisch, dass sie schauen, wer kann das, wer ist da besser als du, wem brauchst du, der das machen kann, was du nicht kannst. oder du könntest es, aber es ist vergeudete Zeit, das ist mechanistisch. …

#00:39:42-4# Da habe ich früh gemerkt: mir nützen Leute nichts, Leute die unheimlich gebildet sind und sehr gescheit schwätzen können, aber das Fachwissen – als das Wissen zur Sache – nicht haben. Da habe ich gelernt, man kann den Leuten das Wissen zur Sache beibringen, das Ws aber das Wp kann man den Leuten nicht beibringen. Das müssen die Leute mitbringen. Zum Beispiel: Einer Soziologin, die bei mir angestellt war, konnte ich beibringen, über Mikroelektronik bei den Gewerkschaften besser zu reden als ich. Aber die Zusammenhänge hat sie nicht verstanden. Die konnte ich ihr auch nicht beibringen. Ihr Verhalten zur Sache war positiv und das Wissen zur Sache konnte man ihr beibringen (Sache = Mikroelektronik). Aber sie war ein Dünnbrett-Bohrer.

#00:40:53-9# he: Wann haben Sie die Formel zum ersten Mal formuliert und zu welchem Anlass?

#00:41:02-2# So wie sie heute ist, war das vor etwa 25 Jahren. Ursprünglich war die Formel so: Erfolg ist eine Funktion von: So ist sie schon relativ alt. Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir folgende Sachen machen. Je nach Aufgabe waren da machmal 12, manchmal 16 Variable drin. So ist die Formel entstanden, weil ich funktional dacht. Ganz am Anfang war es ein Matrize, eine Matrix (x1..xN; y1…yN; z1….zN). Sie sehen wie komplex das war. Das wurde von den Leuten nicht verstanden. Die Aufgabe war, das so darstellen, das es verstanden wird. Ich musste also das F und die Klammern vereinfachen. Daraus ergab sich: Wenn ihr euch so verhält und das Wissen einsetzt, dann haben wir Erfolg.

#00:43:07-5# Dann kam ich sehr früh daraus, dass das so nicht stimmen kann ((kpf verweist auf Zeichnung). Dann ist das hier ein Wp und ein Ws geworden. Das hieß noch nicht Wp und noch nicht Ws sondern es hiess, was ich weiß und was ich kann. Danach habe ich festgestellt, trotzdem wir alles wissen und alles können, das entscheidende ist das Verhalten.Was ist das V und wie setzt sich das zusammen. Anfänglich war ich linear, mit Job-Beurteilung, plus „weiss der Geier was“. Ich musste ja viele Leute beurteilen, ich musste viele Leute einstellen. Auch musste ich Leute entlassen. Und immer musste ich argumentieren, warum ich was tue. Das situative Handeln hat mich gezwungen beispielsweise zu überlegen, warum willst Du diese Person halten, trotzdem sie es vielleicht nicht kann. Und warum entlässt man die Person, die das kann.

#00:44:55-9# #00:45:13-3# Ich musste mal einen Professor beschreiben. Mitte der 70iger hat die Formel so ausgesehen (verweis auf Zeichnung). Es war ein bekannter Professor, der den Charakter eines Schweinehundes hatte. Er hat allen Doktoranden ´, die bei ihm promoviert haben, das Rückgrat gebrochen. Ich will den Namen nicht nennen. Er war sehr erfolgreich und sehr intelligent. Ich habe ihn mit der Formel beschrieben: Sein Erfolg ist, Verhalten Halbe mal Wissen. ich habe ihm nur ein halbes Verhalten gegeben. Diese Formel ist heute noch bei IBM als Erfolgsformel. Die haben Gelbke und andere Mitte der 70iger Jahre kopiert. Es war eine spezifische Aussage von mir, die den Professor charakterisiert hat. Er hat Leute kaputtgemacht und nur wegen Geld ihnen das Rückgrat gebrochen. Er hat auch der deutschen Industrie geschadet. ich habe ihn beobachtet, wie er in den Aufsichtratssitzungen, bei denen er mitgewirkt hat, votiert hat. Wie er den Maschinenbau in Deutschland den Firmen alles Know-how abgezogen hat in seine Institute und die Firmen somit ausgeblutet hat. Weil sie keine Technologie mehr hat. Da habe ich gesagt, das kann nicht sein!

#00:47:16-1# Daraus lässt sich klar erkennen, warum das Verhalten für den Erfolg so wichtig ist. Deshalb: Erfolg = Verhalten zum Quadrat mal Wissen.

#00:47:13-0# in dem Moment wo das war, kam dann praktisch mein persönliches Verhalten mal das Verhalten zur Sache mal das Wissen zur Person plus das Wissen zur Sache.(siehe Zeichnung).

#00:47:48-2# kurz nachdem ich nach Deutschland kam und damals beim ISI wa, rhabe ich viele Erfolge gehabt mit den deutschen Wissenschaftlern. das war eine Schockwelle nach der anderen.ich kam mit so einer positiven Grundhaltung zur Wissenschaft,aus USA, denn wir waren ja Kollegen,trotzdem sie Eierköpfe waren,aber sie haben uns als Menschen behandelt. In Deutschland wurde man 1975 als nicht promovierter Diplom-Ingenieur, in der Funktion in der ich war, nicht alle, die Mehrzahl war damals von einer diesen großen Arroganz. was das menschliche betrifft. das hat mir weh getan, aber ich hab gelernt daraus. ich hab gelernt, wie man mit denen umgeht. indem man nur Konflikte macht.

#00:48:48-6# daraus ist die ganze Diskussion “ der Umgang mit Konflikten entstanden „. ich habe gesagt mit dem eines machst du Konflikt.das siehst du dann, wie sie sich in Konflikten verhalten. Denn wenn sie nicht konfliktfähig sind, sind sie auch nicht verhaltensfähig. der Weg über den Konflikt hat mich zum Verhalten geführt. Ich habe geagt: ich muss Konflikte machen wenn ich etwas erreichen will. denn sonst komme ich bei denen überhaupt nicht durch.die haben immer die besseren Karten.Du hast ja keine wissenschaftliche Akkreditierung,also musst du einen Weg finden, wie du Sie heraus lockst, dass sie das tun was notwendig ist. das war die Grundlage der ganzen Theorie der Konflikte.

#00:49:32-1# danach hat sich das verfeinert. Ich hab dann festgestellt, hier fehlt noch was.ich bin wieder zurück in diese funktionale denke (kpf verweist auf Zeichnung). es kamen Fragen auf was ist die Kultur der Sozialordnung, was ist die Kultur des Unternehmens,was war die Kultur der Uhrenindustrie,was war die Kultur im Maschinenbau,was war die Kultur für mich,was war die Kultur in Deutschland, was war die Kultur in USA, alles für das gleiche Thema. aus dieser Fragestellung wurde mir bald klar dass sich hier noch einen K-Faktor definieren musste.

#00:50:21-6# Es entwickelte sich die Matrix immer weiter: mit Beschreibungen wie Vpp + Vps . ich habe das nie veröffentlicht oder ausführlich besprochen.es ist wieder in eine Matrizenform übergegangen weil es immer wieder aus dieser Funktionalität kam.dann kam das Verhalten zum Quadrat mal Wissen als konzentrierte und verdichtetes Form. es entstand aus dem Gedanken wie erkläre ich das jemand.

#00:51:27-8# als ich das so einigermaßen verstanden habe, Mitte der siebziger Jahre,das war zu dem Zeitpunkt als ich das VDI Technologiezentrum in Berlin eröffnen musste, wie wichtig das ist, Menschen zu beurteilen. ich hab mich selbst häufig selbstkritisch in die Formel hinein versetzt.ich hab mich gefragt, was sind deine Vorteile, was ist das persönliche Verhalten von dir,was ist dein Sachverhalten,was ist dein persönliches Wissen, was ist dein Sachwissen, was kannst du, was kannst du nicht,welche Kultur hast du, denn ich bin ja ein Mischmasch. Ich bin ein Mischmasch, so komisch das gelingt,

#00:52:18-2# Ich glaube, der Kulturfaktor kam auch durch das Leben zuhause. zum Beispiel der Christbaum.wird immer am ersten oder zweitens Advent aufgestellt. das haben wir von Amerika mitgebracht. Er wird geschmückt wie in Schweden,das haben wir aus Schweden mitgebracht. wir machen Sachen, die wir von dort übernommen haben wo wir gelebt haben. Esd.h., wir haben uns verändert, ohne es zu wissen. aber für die Umwelt, in der wir leben, haben wir eine andere Kultur. nicht nur ein anderes Verhalten, sondern auch eine andere Kultur.

#00:52:58-8# so ist das glaube ich auch gekommen. Da ich das immer situativ betrachtet habe,ich glaube da liegt der Schlüssel zu der Formel,ich musste immer alles aus der Situation betrachten.und ich brauchte für jede dieser Situationen eine Antwort.und da sich die Situationen ständig verändert haben, habe ich gesagt ich muss das standardisieren. das hört sich zwar alles jetzt logisch an aber ich denke so ist das abgelaufen. ich kann das nur im Nachhinein so sagen.

#00:53:18-8# da habe ich mich gefragt: was ist mechanistisch, was sind organische Job-Strukturen und was ist unlogisch? die meisten Arbeiten hatten eine Routine, die waren mechanistisch ab zu arbeiten. wenn die organischen Aufgaben einer Arbeit zu viel wurden habe ich darüber nachgedacht wie ich sie mechanistisch gestalten konnte.so dass sie wiederholbar sind oder die deligierbar sind.dass ich selbst das nicht machen brauchte. dann ist immer ein Rest übrig geblieben, den keiner wollte.

#00:53:57-6# Das begann schon in USA. Als wir Probleme hatten bei den Kopierern, in der Abteilung die ich schon zum Schluss geleitet habe, da hat der Vice-President gesagt:“. Don’t worry, give it to Klaus! Crazy German, he will solve it“. ich bin mit keinem Vorurteil an die Probleme angegangen. Ich war wieder ein guter Ingenieur, jedenfalls dachte ich das, und ich dachte ich bin kein guter Manager. ich habe gesagt das ist die Situation, das ist die Aufgabe, und in der Situation müssen wir das lösen. ich habe mir nicht eingebildet ein guter Manager zu sein und ich habe mir auch nicht eingebildet ein guter Ingenieur zu sein. ich hatte diese Bezüge nicht. ich hatte nur die Aufgabe und ich hatte die Zwänge, die Probleme zu lösen.

#00:54:48-1# sie wissen ja, dass ich ein Liebhaber von Clausewitz bin. ich habe seit frühester Jugend solche Sachen gelesen. auch zwangsweise durch meine Studien die ich machte. dann beschäftigte ich mich mit Peter Drucker und seinen Managementtheorien. ich hatte er keine Schule gehabt ich hatte keine Chance. ich musste immer arbeiten und Geld verdienen. Aber ich konnte mich mit den Theorien von Peter Drucker beschäftigen, so ist die Neunermatrix entstand

#00:55:23-0# immer war es der Zwang die Situation zu managen.

#00:55:32-1# he: Zweifel an der Erfolgsformel: Wer war der härteste Kritiker? Was waren die stärksten Gegenargumente?

#00:55:58-4# das ist zu einfach. Das ist alles zu einfach.der Hauptvorwurf ist, sie reduzieren alles auf Buchstaben. das Verhalten von Menschen ist wesentlich komplexer. Da wurden vor mir soziologische Gebilde aufgebaut. mir wurde erklärt, wie das Verhalten von Menschen ist.

#00:56:51-9# ich wollte mich testen, inwiefern könne ich ihn nicht von mir bestimmten Umgebungen überleben.da habe ich zwei Erfahrungen gemacht in den siebziger Jahren.ich war in einem Workshop, von einem (ich verstehe dieses Wort nicht) Peebordy, der Mann hat die Black power Bewegung in USA auch mit gesteuert,der hat in Frankfurt einen Vortrag gehalten.ein Seminar gemacht, ich weiß heute nicht mehr welche Firma das veranstaltet hat. ich wurde von einem Bekannten dorthin geschickt der auch nicht so richtig mit mir umgehen konnte und der sagte sie sollten sich dort mal testen weil sie sind immer so komisch.dort war auch ein Bischof der evangelischen Kirche lauter hoch gradige Leute. der Seminarleiter hat mit all diesen Leuten richtig Gehirnwäsche betrieben. Am Anfang des Seminars war ich der Depp. Meine Anfangstest waren katastrophal schlecht. ich war der schlechteste am Anfang.nach fünf Tagen habe ich alles anders gemacht als alle anderen.und war damitin der Situation an der obersten Spitze.

#00:58:50-0# das ist ein Charakteristikum meines Lebens. Ich gehe unbescholten an die Sache ran, verstehe meistens davon nichts. ich habe da viel gelernt, wie die Leute sich verhalten.das waren alles gebildete Leute: Soziologen priester bischöfe. in solche Situationen habe ich mich immer wieder begeben.

#00:59:06-5# eine andere Situation war, da war eine sehr bekannte Professoren, sie hat einmal im Jahr den Kronsberger oder Kronsburger Kreis, wenn ich das richtig zitieren, geleitet,wo Sie verschiedenste Spezialisten aus der Psychobranche also Direktoren und erfolgreiche Managerinnen von Krankenhäusern, da bin ich in dieser Woche hingegangen und mit es genau das gleiche passiert. es hat am Samstag angefangen und am Freitag der darauf hat mich einer hach gefragt:geschlafen geschlafen sie sprechen so komisch sind sie auch Psychiater? dann habe ich gesagt, nein ich bin Ingenieur. ich war immer der einzige aus den Ingenieurswissenschaften in fremden Bereichen.ich kann nicht sagen, dass ich das immer systematisch reflektiert habe, aber ich habe mich immer in diese Konfliktsituation begeben.ganz bewusst.

#01:00:34-8# für mich sind Konflikte nichts Böses – ganz im Gegenteil.Konflikte sind das notwendige zum Leben.mein ganzes Leben ist ein Konflikt. Und wenn man lernt, im Leben mit Konflikten umzugehen, muss man eine Struktur haben.und die Erfolgsformel ist die Struktur, um in Konfliktsituationen zu überleben.damit kann ich einen Konflikt beurteilen. Ist er sachlich, ist der emotional, ist persönlich,muss ich mich zurückziehen, weil sich der Kampf nicht lohnt, oder muss ich kämpfen.

#01:01:08-0# ich brauche immer ein Raster. Ich brauche immer einen funktionalen Bezug.so habe ich auch immer mit ihnen gearbeitet. Ich habe ihnen immer Funktionen beigebracht.wenn Sie sich richtig erinnern, ich habe immer in Funktionen gedacht.sie müssen funktionales Bars machen.ich habe in meinem Berufsleben einige Unternehmen saniert. Und ich bin immer gleich vorgegangen ich hab mir immer die Frage gestellt, welche Funktionen haben wird.beispielsweise die Stiftung (in Schleswig Holstein) war immer nach Funktionen ausgerichtet. da gab es keinen Job wie einen Verwaltungsleiter sondern es gab ausschließlich Funktionen Verwaltung zu machen keine Namen. nicht Personen sind wichtig sondern die Funktion in einem Unternehmen sind wichtig.eine Funktion kann ich verändern.eine Funktion können viele Leute erfüllen.aber ich darf eine Funktion nicht an eine Person hängen.eine Funktion ist unabhängig von den Personen, die ich habe.und manchmal ist die Funkton mit guten Leuten besetzt und manchmal ist sie mit schlechten Leuten besetzt.es ist möglich, eine Funktion mit schlechten Leuten zu besetzen, weil sie nicht so wichtig ist.aber wenn sie mächtig wird, im Laufe der Zeit, muss ich sie verändern.

#01:02:29-9# wenn ich in Funktionen denke, komme ich automatisch wieder zu der Frage, wie besetze ich Funktionen? man muss ja Erfolg haben.

#01:02:46-5# ich komme zurück zu Ihrer Frage nach meinen Kritikern. die meisten Politiker kamen aus eingefahrenen Gleisen.sie glaubten immer noch etwas zu wissen, was mit Wirkung zu tun hat.aber sie hatten kein Wissen, das auf Ursachen basierte. wenn man Situationen nach funktionalen Gesichtspunkten analysiert kommt man immer wieder zur gleichen Frage, was ist die Ursache?Beispiel: wenn ich einem Unfall in einem Kabelschacht hatte wo ein Brand ausgebrochen ist, musste ich mir die Frage stellen was war die Ursache, dass dort eine Frau oder ein Mann verbrannt ist.die Wirkung war da. Er war tot.aber was war die Ursache? ich war einer der ersten in meiner Firma damals, der solche Sicherheits Untersuchungen machen musste. Vielleicht lag wiees auch daran, dass ich sehr jung war und dass die alten Hasen gesagt haben, soll er sich doch die Schnauze verbrennen. ich war trainiert worden von dieser Firma, die Sicherheit von elektrischen Anlagen zu prüfen und zu beurteilen.ich musste 6000 V Anlagen mit der Hand prüfen, bevor der Monteur daran schrauben durfte.sie können sich vorstellen, welche Schieß ich hatte und welche Gedanken da bei mir abgelaufen sind. ich musste dem Monteur zeigen dass die Anlagen keine Spannung führten. Ich musste das physisch machen.so war das damals.so bin ich erzogen und ausgebildet worden. Und das trägt einen, dass man die Situation zuerst so intensiv analysiert.das ist Überlebenstraining.wenn Sie das in ganz jungen Jahten machen, prägt das wahrscheinlich.

#01:05:39-6# ich hatte immer viele Gegner.nicht nur in Bezug auf die Formel, sondern auch in Bezug wie ich gearbeitet habe

#01:05:45-7# anderseits habe ich bei vielen Menschen dadurch eine hohes Vertrauen genossen. Ich habe auch viele Förderer gehabt. Sie waren auch alle indirekt Nutznießer, von dem was ich gemacht habe. Aber sie haben mir vertraut, dass ich das richtige mache. Weil sie wahrscheinlich ähnlich gedacht haben: der wird das schon richten.

#01:06:28-0# Der Schlüssel liegt in der Beantwortung der Frage: Wie handhabe ich eine Situation? Wenn ich eine Situation managen kann, komme ich zwangsläufig zu den weiteren Ableitungen.

#01:07:04-6# Ich habe die fünf Eigenschaften eines Managers beschrieben. Zum Schluss habe ich das in eine Art Sprachformel gebracht. Ich habe gesagt: Ich bin dumm, ich bin faul, ich bin streitsüchtig, ich bin offen für alles – ich habe keinerlei wissenschaftliche Vorurteile, da ich nur an der Situation interessiert bin, und fünftens, ich bin machthungrig. Das habe ich überall erzählt. Das hat dann beispielsweise, als ich wegging von Kiel, der Betriebsratsvorsitzende zum besten gegeben. Mit einem Kommentar zu jeden dieser Punkte. Wenn man es sich richtig überlegt, ist es genau das, was ein Situations-orientierter Manager lernen muss. Er muss dumm sein, denn was nützt ihm, wenn er schlau ist. Ein schlauer König mit dummen Beratern ist nichts, aber ein dummer König mit schlauen Beratern ist viel. Deswegen habe ich mich mich auf die Suche gemacht, wo sind die Leute, die klüger sind als ich. Ich habe immer noch „Befähigte“ gesucht. Die Faulheit eines Managers zeichnet sich dadurch aus, dass er das „Delegieren nach oben“ sofort blockiert. Das er sagt, dafür habe ich Euch! Das ist Eure Aufgabe! Das ist Eure Funktion! Wenn ich in Funktionen denke, „ein Manager an der Spitze muss immer faul sein“

#01:09:04-7# he: „Provokante Ausdrucksweise für Managereigenschaften“: dumm, faul, streitsüchtig, offen und machthungrig

#01:09:47-5# da habe ich ganze Elaborate, das ist umfangreich beschrieben. Ich sagte meinen Leuten: „Ich helfe Euch gerne, aber ich mache nicht Eure Arbeit. Meine Funktion als Geschäftsführer ist eine andere! Also, bin ich in Euren Augen faul

#01:10:46-5# „oder sehen Sie das falsch ((das ist ein sehr schöner Versprecher!!!!))

#01:10:46-5# Das ist mein Handicap – oder mein Vorteil – dass ich so krass formuliere. Dann sagen andere, der ist ja nicht ganz dicht!

#01:11:25-5# he: zumindest erzeugt es hohe Aufmerksamkeit – auf neudeutsch heisst das, Sie betreiben ein gutes viruales Marketing – Sie waren vor 20 Jahren auch da Ihrer Zeit weit voraus!

#01:11:29-2# Oft denke ich, ich war gezwungen, immer etwas zu gestalten. Ich hatte nie einen ruhigen Job

#01:11:59-7# he: Wenn man Ihr Leben als Außenstehender betrachtet, dann ist Ihre Gestaltungskraft und Ihr Gestaltungswille eines der herausragenden Merkmale.

#01:12:55-9# Das ist mit Konflikten verbunden, die man ertragen, steuern und verarbeiten können. Im persönlichen Verhalten, also im Vp, ist die Konfliktfähigkeit ein zentrales Element.

#01:13:21-7# he: Wobei ich denke, dass es mit der persönlichen Konfliktfähigkeit bei Ihnen – Friebe – nicht ganz so weit her ist.

#01:13:28-5# kpf: Wie meinen Sie das? Ich bin nicht konfliktfähig?

#01:13:38-0# he: Persönlich – glaube ich nicht. Beruflich, also im Vs, glaube ich das durchaus. Das habe ich selbst erlebt. Zum Beispiel: bei Wissenschaftlern, bei Politkern, bei Industriebossen – das können Sie sicher sehr gut. Aber eigene Konflikte, die Sie mit sich selber herumtragen, da bezweifle ich Ihre Fähigkeiten doch sehr.

#01:14:11-7# kpf: Zum Beispiel?

#01:14:11-7# he: Zum Beispiel ihre die mangelnde Anerkennung von Dritten über Ihre Lebensleistung. Ihr Klagen darüber, dass andere Leute Sie ausgenutzt haben. Dass Leute wie Baaken noch heute von Ihnen profitieren, obwohl nichts zurückfließt. Damit tun Sie sich nach wie vor schwer?

#01:14:44-5# kpf: Sie meinen, ich sollte mal darüber mal Nachdenken

#01:15:16-3# he: Nein, das steht mir nicht zu

#01:15:23-5# he: Zurück zur Erfolgserformel: Das Entstehen haben Sie gut beschrieben

#01:15:52-0# Kpf: Wir sollten schon nochmal des Umfeld betrachten. Sie waren einer der Ersten, der die Formel in der Presse beschrieben hat. ((Artikel in Markt + Technik suchen))

#01:15:57-4# Die Reaktionen damals war: wieder so eine verrückte Formel von Friebe. Denn es gab ja nicht nur die Erfolgsformel, sondern es gab auch die TWG-Formel. Diese hatte kurzfristig noch größere Veränderungen hervorgerufen. Die Erfolgsformel war nur das „Wie“. Die TWG-Formel war das „Was“. Diese Formel hat die Unternehmen unmittelbar getroffen. Die Formel stellte den Zusammenhang her zwischen der technischen, der wirtschaftlichen und der gesellschaftlichen Struktur des Unternehmens. Das war für viele Leute damals Konflikt Nummer 1. Sie haben es nicht verstanden, den Zusammenhang neu zu formulieren.

#01:17:29-3# Ich habe gestern ein Gespräch geführt, der mich bombardierte: Wie kommen Sie darauf? Denn sowohl die marxistisch geprägten Leute, als auch die kapitalistisch geprägten Theoretiker gingen immer von einem Gesellschaftsmodell aus, auch heute noch beispielsweise in der FDP, – das war übrigens eine Partei-Tante, die mich gestern angerufen hatte – , das sich ein Wirtschaftsmodell sucht und dieses sucht sich beispielsweise das Modell der Produktionstechniken.

#01:18:38-5# Ich habe das in den 60iger Jahre auf den Kopf gestellt. Wenn wir die Technik als Auslöser für Wirtschaftsstrukturen betrachten und Technik dynamisieren und durch die Mikroelektronik beschleunigen, dann bekommen wir 1 bis n Unternehmungen. Silikon Valley ist nichts anderes, wie 1 bis n Unternehmen. Und diese erzeugen 1 bis n Gesellschaftsstrukturen. Also Sub-Gesellschaftsstrukturen. Deshalb kam ich Ende der 60iger Jahre auf den Begriff der Multi-Options-Gesellschaft.

#01:19:35-7# Ich habe gesagt, wir haben keine Gesellschaft in dem Sinne von Marx und von Adam Smith, sondern wir haben Multi-Optionale-Gesellschaften. Bis heute ist das ((Anm.: in der Wirtschaftstheorie)) noch nicht verwirklicht. Jeder denkt immer noch von einer Gesellschaft. Wir haben diese „Gesellschaft“ nicht mehr. Wir haben Sub-Kulturen von „Gesellschaften“, deshalb lassen sie sich staatlicherseits nicht mehr einheitlich regeln.

#01:20:05-3# Sie müssen spezifische Reglen haben, Wenn man das in Zusammenhang mit der Erfolgsformel bringt, merkt man erst – sie müssen dabei immer den Zusammenhang zwischen TWG und der Erfolgsformel sehen. Ich mußte immer erklären, warum eine bessere Technologie auch eine bessere Wirtschaftsleistung hervorbringt.

#01:20:32-9# Die Finanzleute haben das immer gleich gestrichen. Die Firmen heute, die richtig im Mittelstand in Technik investieren haben, die überleben gut – die, die die Technik abgebaut haben, sind pleite. Weil die blöden Finanzheinis immer noch in ihren alten Strukturen sind…..“ich kann mir Technik kaufen“. Ich konnte das nicht hören als ich nach D. kam. Nein, ihr könnt euch Technik nicht kaufen.Technik muss man entwickeln und bewahren. Dieser berühmte Professor hat ihnen immer beigebracht „ich mache euch die Technik, ihr könnt sie bei mir kaufen, ich kann es besser wie ihr“ – und hat damit zig gute deutsche Firmen in die Pleite getrieben – weil er in den Aufsichtsräten war (???), der große Professor, hatte Kontakte zur Herrn Kohl.

#01:21:28-7# he: Den gibt es ja immer noch, oder? Der aus München?

#01:21:30-8# Nein, der Münchner war sogar gut. Der M. war einer der wenigen, der mich verstanden hat. Er wird von allen, meiner Meinung nach, am schlechtesten behandelt, dabei war es der Klügste von allen. Er hat eine ganze ??? und super neue Institutionen und Professoren gezüchtet. Durch seine freiheitliche und auch durch seine Verrücktheit. Er hat die Erfolgsformel auch immer gleich im ersten Semester gebracht.

#01:22:10-0# Zu ihm habe ich bis heute noch gute Kontakte (??). Aber diese Gegner, die sie haben, haben die Frage richtig gestellt – ich weiß es nicht, ich habe mich um die im Grunde genommen nicht gekümmert.Da gab es bestimmt eine ganze Menge, aber ich habe das alles nicht verstanden. Der Vorwurf, den ich immer gekriegt habe, war zu einfach.

#01:22:38-2# he:Von der wiss. Seite aus, ist ja der Nachweis, die Richtigkeit die Formel zu belegen, durchaus schwierig.

#01:22:54-3# was ist wissenschaftlich?

#01:22:56-9# he: …wie man, in der Disziplin, einen wissenschaftlichen Nachweis führt.

#01:23:02-7# nein, einen Nachweis kann ich überall führen. Das ist genau das, warum ich glaube, dass es schwierig ist. 80% der Wissenschaft ist wirkungsorientiert und hat mit Ursachen nichts zu tun. Das ist „Geplappe“ – das können wir alles abschaffen, das bringt nichts. Die Leute werden zum plappern erzogen, machen Wirkungsursachen, haben aber keinerlei ursachenorientiertes Denken. Deswegen halte ich von dem Wort „Wissenschaft“. Was ist das? Das ist Erkenntnis.

#01:23:56-9# he: Wenn ich Ihre Formel mit Einsteins Relativitätstheorie vergleiche, dann hat er auch große Anstrengungen unternommen, um die wissenschaftlich zu beweisen.

#01:24:15-2# Das habe ich auch gemacht – ich habe die Ursachen dieser Formel in zig Heften analysiert und beschrieben. Das müsste ich auch noch irgendwo rumliegen haben – wie das alles entstanden ist. Das ist ja nicht über Nacht entstanden, sondern in Reflexion, Zusammenziehen, Verändern, Erneuern – genau was Einstein gemacht hat, habe ich auch gemacht, nur er für Physik und ich für die Formel. Also in diesem Sinne fühle ich mich wissenschaftlich.

#01:24:53-4# he: Haben Sie einen wissenschaftlichen Diskurs geführt?

#01:24:55-9# Ja, habe ich – und auch mit verschiedenen Leuten gestritten.

#01:25:01-9# Das wäre sicher auch interessant das Nachzurecherchieren.

#01:25:04-9# Ja, und viele haben das abgelehnt und dann sind sie glühende Verfechter davon geworden, da sie gesehen haben, dass das nicht nur drei, fünf Buchstaben sind, sondern funktionale Zusammenhänge.

#01:25:23-7# Ich habe auch Prügel bezogen deswegen. Oder nehmen Sie mal die zwei großen Heinis, ich weiß nicht, den kennen Sie auch – der war mal in Ihrem Bericht. Wiesböck. Der hat diese Erfolgsformel von IBM, die ich da gemacht habe, v/2 w – das sind zwei Unternehmensberater in Stuttgart, die das bei IBM überall eingeführt haben. Vor zehn Jahren hat er mal einen Artikel darüber geschickt, Wiesböck Electronic Praxis hat er herausgegeben, da gibts einen Artikel von ihm „Die Erfolgsformel von IBM“, das muss um die 2000er gewesen sein. …. Am Telefon hat er mir nur kurz geantwortet, sie seien so stolz, dass sie diese Formel kennen.

#01:26:22-8# Und ich weiß wann das damals entstanden ist – als ich damals dem Professor geschrieben habe. Und da saßen viele drinnen, das war ja eine öffentliche Vorlesung, die ich gemacht hab. Und wenn Sie einige Leute aus der Frühzeit von mir kennen, die arbeiten immer noch mit dieser Formel und die hat eine Verbreitung.

#01:27:10-4# Ich lese Ihnen etwas vor: „Die Erfolgsformel gibt uns meines Erachtens eine gute Orientierung in welchen Bereichen wir das Unternehmen strategisch entwickeln und wir wie es operativ handhaben müssen. Wir haben diskutiert, dass wir die Erfolgsformel um T = Technik ergänzen sollten. Somit ergibt sich: E= K x V x W x T. Denn wir müssen spezifische Techniken für unsere Produkte entwickeln und nutzen. Der Einsatz von Technik spielt ja bei den Industrialisierungen von Dienstleistungen eine zentrale Rolle.“ (Das ist ein Dienstleistungsunternehmen, das habe ich total nach Funktionen ausgerichtet.)

#01:27:58-1# „Die Anwendung der Technik muss dann in dem W, in dem Sinne eines Kompetenzaufbaus oder -zusammenbaus, bzw. eine Befähigung der Mitarbeiter einfließen. Natürlich beeinflußt das T auch das V und das K und muss dort entsprechen berücksichtigt sein. Was halten Sie von diesen Ergänzungen, spricht etwas aus Ihrer Sicht dagegen?“

#01:28:27-4# Dem habe ich geantwortet: ja. Dass er in falschen Ebenen denkt – das war meine Antwort. Dann schreibt er mir zurück: Reply: Erfolgsformel + T: „Hallo Herr Friebe, Sie bringen mich zum Nachdenken. Die beiden Ebenen, die Sie ansprechen, können einmal die Ebene des menschlichen Verhaltens und Handels, sowie die Grundlage sein. Zum anderen gehört die Technik im herkömmlichen Sinne eher auf der Ebene der materiellen, außerhalb des Menschen. Ein anderer Vorschlag, das T könnte für die „Technologie“ statt für „Technik“ stehen – dann ist das Wissen um die Lehre der Technik gemeint. Somit befinden wir uns wieder auf der Ebene der Grundlagen des menschlichen Verhaltens. Also: E = K x T (Technologie) x V x W. Damit haben wir zwei allgemeine Faktoren, K und T, auf der Unternehmensebene und zwei Faktoren V und W auf der individuellen Ebene. Diese Faktoren hätten auch jeweils auch einen direkten inhaltlichen Bezug aufeinander, das heißt K und V. Ich hätte „Technologie“ auch aus programmatischen Gründen in der Formel gerne drinne und sichtbar – ist das nachvollziehbar? Ansonsten würde ich mich weiter erklären. In gespannter Erwartung auf Ihren Widerspruch…“ Das ist ein Soziologe – den habe ich trainiert und ist jetzt zweiter Mann in der Firma. Also Sie sehen, es wird diskutiert.

#01:32:01-9# Anderer Aritkel: Innovation brauchen neue ??? : „Bei der E-Formel sollte der Faktor K psychologisch nach vorne nehmen, prägende Voraussetzungen oder V weit gehandelt werden sollte…. Transaktionsanalyseübung Studenten.“ Der macht jetzt Vorlesungen für Kunst, und der wollte wissen, was ich hierfür denke. Das war sein erster Einstieg, was er den Studenten beizubringen hatte.

#01:32:39-2# Ja, das ist auch ein Punkt, den ich bisher noch nicht so angesprochen habe: da ich ja nicht richtig Englisch spreche und auch nicht konnte, als ich damals nach ??? kam. Aber ich habe gesehen, um mich war auch soviel auch … wir waren ja in den neuesten Technologien in der Mikroelektronik damals. Wir mussten mit der Wissenschaft damals arbeiten, die waren ja alle in dem Kernbereich tätigen, also mussten sie uns das zeigen. Dann kam gerade der mit dem ???, mit der Transaktionsanalyse raus. Sie kennen ja die Transaktionsanalyse?!

#01:33:26-0# Deswegen habe ich die T. ursprünglich in den USA gelernt. Kirk hat jetzt vor zwei Jahren ein Seminar über T. über eine ganze Woche! D.h. sie haben diese techniken weiterentwickelt und verwenden sie für dieses und jenes. Wenn man das so sieht hat er eine Woche verlorene Zeit, das hätten sie alles den Leuten in drei Stunden dort beibringen können. …. Jetzt machen sie Grundlagen und immer neue Beispiele und Beispiele. Aber ich musste mir die Beispiele immer selbst ausdenken, ich bin ja noch im realen Leben gewesen. Und dort lernt man mehr, als wenn man mir sagt: das ist in der Schule so, das ist mit Kindern so, das ist mit Industrie so – das ist jetzt alles „verwissenschaftlichen“ – aber das ist kein Mehrwert. Diese Erfahrung habe ich gemacht, das ist das Zentrale. Immer wenn mir dann jemand erzählt….“erklär mir das“.

#01:34:39-4# Und wenn die Professoren kamen und wollten immer Knete haben, habe ich gesagt: „erklären Sie mir das, dass ich das als Nicht-Wissenschaftler verstehe.“ Da merken Sie wie schnell die Puste ausgeht, sie können es nicht erklären, weil sie in ihren Gebäuden in Wirkung verhängen und nicht mehr die Ursache sehen. Und wenn sie Entscheidungen treffen mussten so wie ich, es ging ja immer um viel Geld – die wenigsten wissen wie viel Geld wir verwaltet haben. Milliarden DM, das haben wir nirgends so gesagt. Wenn ein Minister einem Heini Milliarden ausserhalb des Ministeriums anvertraut, das haben wir nie veröffentlicht. Allein er hat 450 Millionen DM aus dem Bundesetat geben und die Industrie hat 60 % draufgegeben, da waren sie schon über eine Milliarde und wir haben dreimal soviel Programme gefahren. Also wir waren mindestens bei 2,5 Milliarden DM damals. Da hat jeder Vorstand von Siemens nicht soviel Geld zur Verfügung gehabt.

#01:36:09-3# he: Der Hebel war ja mindestens sechsfach.

#01:36:15-5# Ja, und danach hat es keiner mehr probiert, weil es zu kompliziert war. Dann wurde das „verwissenschaftlicht“.

#01:36:44-5# „Erwachsensein heißt, handhaben, mit Konflikten umgehen können.“ Das habe ich ihm gesagt, das soll er den Studenten beibringen. Friebes VP (?) war kompatibel mit verschiedenen Industriezweigen. „Die kommende Techno wird euch vernichten“, das angeblich hätte ich immer gesagt. Dass die Mikroelektronik, wenn sie die nicht haben, dass sie sich vernichten, sagte er zumindest, das hätte ich immer gesagt.

#01:37:27-9# he: Das habe ich ja noch nie gehört…

#01:37:30-4# …“wir befähigen dich mit den folgenden Problemen umzugehen: nicht Besser-Wessi, sondern Geheimagent über die Sparkassen, ihre Inkompetenz genommen. 600 (??) Firmen gegründet, über 3000 Projekte realisiert.“ Ich weiß nicht, woher sie das alles haben. ????? Marken, wo ??? befähigt… Die E-form befähigt, sich in der Dunkelheit aufzumachen, Dunkelheit zu durchschauen und ein Radar für die Sicht des Dunkeln. E, neue Technologie Radar. Alte Sicht. Ja, das habe ich ihm gesagt – Konfuzius hat das mal gesagt: „Die Vergangenheit ist nichts anderes wie eine Laterne im Rücken, die die Vergangenheit, Erfahrung, Konfuzius ausleuchtet, aber die Fähigkeit nach vorne zu schauen fehlt.“

#01:38:34-9# Ich gebe Ihnen das mal hier – Sie können das ja alles mal kommentieren was der junge Mann gesagt hat – das hat er gut wiedergegeben. Hier die 9er Matrix, T. …

#01:39:03-4# he: Mit wem haben Sie das geführt, weil Sie mich da zitieren – von wem ist das Papier?

#01:39:14-3# Da sollten Sie anrufen. Wie heißt er noch…? Er hat promoviert über die Erfolgsformel und der ist jetzt der Professor an der Kunstakademie in Berlin. ….

#01:40:33-6# Das ist eine Firma, Teccon AG in Flensburg – die leitet er.

#01:41:01-0# Jens Junge!

#01:41:08-6# he: Er war nicht bei Ihnen bei der Geburtstagsfeier?

#01:41:12-3# Nein, so eng ist er nicht. Der hat das Buch über die Erfolgsformel geschrieben, die Doktorarbeit – die ist auch im Netz. Er hat das total soziologisch gemacht, deswegen ist er auch so bekannt geworden.

#01:41:53-5# An der Uni in Flensburg hat er das gemacht.

#01:42:11-4# Ich habe irgendwo eine Papierversion hier, aber jemand hat gesagt, sie sei im Netz – wir können ja anrufen und fragen, ich habe nur die Tel.nummer nicht.

#01:42:36-2# KiWi-Verlag leitet er auch, er ist Karikaturist (die kommen alle aus der Karikatur), Vorstandsvorsitzender von Teccon.

#01:45:32-8# Die Frage ist, ob man ihm nicht eher einen kleinen Brief schreibt…

#01:46:39-5# (Bauchtanz-Idee vorher). Ich weiß nicht wie sie das empfunden haben, aber es war schon in gewisser Hinsicht Tradition bei uns. Als wir in der Nürnberger Frauenkirche geheiratet haben, hatten wir Trompetensolo und Orgel – da haben alle gesagt, damals in den 60er, das war schon verrückt.

#01:49:55-2# So was will er noch wissen der gute alte Meili-Heili-Smiley? 🙂

#01:50:08-3# Aber das freut mich, dass die Leute diese Broschüre anklicken. Die Rangordnung ist von der Häufigkeit abhängig?!

#01:50:22-9# he: Ja, von der Relevanz des Suchbegriff.

#01:50:28-7# Und wie stellt man das fest?

#01:50:32-8# he: Ich bin kein Google-Spezialist. Das sind gewisse Suchalgorithmen, die aufgrund des Suchbegriffes, in dem Fall „Erfolgsformel Friebe“ … diese Suchalg. stellen dar, nach einem mathematischen Modell und indizieren nach sämtlichen Texten, die im Netz verfügbar sind…

#01:50:59-3# Auch die Markt- und Technikartikel?

#01:51:04-0# he: Die sind damals noch nicht im Netz gestanden. Ich glaube nicht, dass die in irgendeiner Form im Net verfügbar sind – wer sollte die dort reingestellt haben?

#01:51:16-8# ….Consult stellt??? he: ja dann sind sie verfügbar.

#01:51:22-9# Es war ja Ihr Artikel, mit der E-formel.

#01:51:34-3# he: Das UrhR an dem Artikel hab ich.

#01:51:34-8# Das wär doch nicht uninteressant das auch reinzugeben.

#01:51:38-8# he: Die Frage ist, ob man das tun sollte oder ob man das als Basis verwenden sollte um eben den Artikel neu auf Basis dieses Artikel zu schreiben.

#01:51:47-7# Ich denke jetzt anders. Wenn das Ihr Recht ist ??? – sie müssen eine Geschichte erzählen, eine Chronologie – was mir fehlt, was ich nicht immer gemacht habe. Das habe ich von Silicon Valley gelernt – wie S.V. entstanden ist – ich habe eine Chronologie der Entstehung. Interessiert Sie das?

#01:52:29-7# he: Es gibt ja Bilder davon.

#01:52:32-2# Das habe ich bei mir zu Hause.

#01:52:40-6# he: Wir sollten es zumindest diskutieren und als Quelle verfügbar machen.

#01:52:43-3# Ich hab das hier. Wenn Sie wollen, schenke ich Ihnen das. Dort habe ich gelernt, dass die Genealogie eine Idee immer in Zeitform zu geben ist. Und nichts anderes haben sie ja heute gemacht. Sie haben versucht den Ursprung der Formel mit verschiedenen Ereignissen in Zusammenhang zu bringen. Von 1940 bis heute. Und jetzt erzählen sie hier die Geschichte. Das ist eine summierende.

#01:53:57-5# Ich habe ja eine zusammenhängende Geschichte erzählt. Ich hab ja nicht gesagt was rauskommt. Das, was wir heute gemacht haben, ist eine summeriende über diese verschiedensten Punkte. Und der Artikel war ein singuläres Ereignis, um 1985. Da hat damals schon nicht auf das Komplexe, sondern auf diesen Moment hier Bezug genommen. Deswegen denke ich, wenn man eine Genealogie des Ganzen aufbaut, dass man dann auch sagen…wie oft das und wann und wo… Auch durch Sie – Sie sind ja kein Newcomer. Verstehen Sie? Nein, ich kann mich nicht vermitteln.

#01:55:01-2# he: Doch, aber ich nehme da eine Rolle nicht an, die Sie mir da zuschreiben wollen. Das tun Sie indem Sie mich einbeziehen, das will ich nicht. Ich sehe mich hier als neutraler, journalistischer Beobachter, nichts anderes. Ich blicke darauf, höre mir das an und werde das auch so wiedergeben – nicht interpretieren und nicht meine eigene Meinung dazu sagen. Außer ich möchte das – aber im Moment will ich das nicht.

#01:55:39-1# Nein, es geht jetzt noch nicht um die Meinung und auch nicht was geschrieben ist. Sie wollten doch wissen: von wo hat sich was entwickelt. Stimmt das? (Ja.) Das habe ich hier jetzt versucht, es von 1940 zusammenzubasteln. Das Ereignis zu Hause, der Krieg, Polen, russische Sprache, Amerika, Fraunhofer (?) und weiß der Geier was. Das kann man ja zeitlich beschreiben, in einer Zeitachse. 68…69…CWG…75 kam ich nach D. und in irgendwo in dieser Zeit haben wir uns kennengelernt.

#01:56:57-6# Und dort haben Sie reflektiert, haben es damals in einem Artikel festgehalten. Dann hat der Junge die Promotion gemacht, da war die BSH und das alles. Da kann man doch aufschreiben … da haben Sie eine G. – das hat doch nichts mit Ihrer Meinung zu tun. Die ganze Entwicklung der Formel wollen Sie doch in ein Zeitraster setzen. Zb Junge…

#01:58:41-6# Dann die TSA… VDI… Das meinte ich. Wenn man es in einer Zeitperspektive darstellt, und so habe ich Sie verstanden, dann passt so eine Information da rein.

#01:59:21-2# he: ganz ehrlich, das weiß ich noch nicht.

#01:59:23-0# Ich habe auch nicht gesagt, Sie sollen das machen – ich diskutiere das.

#01:59:31-5# he: Natürlich ist für mich und uns wichtig, dass man diese Zusammenhänge sieht. Letztlich ist es der Unterschied, aber das ist auch meine Profession, ist ja, ähnlich wie Sie immer sagen, man muss eine E-formel in einer Situation sehen, muss man das, was man schreibt oder publiziert, immer auf eine Situation beziehen und was man damit bei wem erreichen will. Da muss ich mir nochmal überlegen, wie wollen wir das, was wir heute machen und was rund um die E-Formel da ist, darstellen? Ich muss mir die Artikel und unser Gespräch nochmal darstellen, was ich persönlich für interessant empfinde. Aber die andere Frage ist natürlich: wen interessiert das? Schreibe ich das für Sie, für mich und für wen noch? Und das sind Dinge, die ich mir im Prinzip überlegen muss. Dass das interessant ist, ist ohne Zweifel richtig – nur, was letztendlich dabei rauskommt und wie man es darstellt, weiß ich nicht.

#02:00:48-1# Sie haben mich ??? dadurch, dass unter E-formel Friebe Junge an erster Stelle steht.

#02:00:59-0# he: Das hat Google gemacht, nicht ich. Da sieht man mal die Wirkung von Google.

#02:01:09-4# Er hat aus dem ganzen Zeug bestimmt immer alle Artikel gehabt, Materialsammlung gemacht.

#02:01:21-5# he: Müssen wir schaun, ob er beispielsweise Markt und Technik-Artikel als Quelle genannt hat.

#02:01:27-3# Jedenfalls, er hat ja jahrelang, ähnlich wie Sie, mit mir gearbeitet. Ich habe ihn in der Entstehung seines Unternehmens beraten. Da waren irgendwelche Effekte bei uns – und so ist er dazugekommen, er kam ja nicht von ungefähr draus. Da er eine zeitlang in der Stiftung gearbeitet hat und dann beim Gelbke (?) gearbeitet hat, hat er immer in meinem Umfeld gearbeitet. Dann, als ich von der Stiftung wegging, hat er seine Firma gegründet und ich habe ihm geholfen seine Firma hochzuziehen. Da kommt automatisch die E-formel und die Sachen mit dem Gas. Das ist ja nichts Spezifisches, sondern allgemein.

#02:02:33-9# Im Grunde genommen haben wir was Wesentliches vergessen.

#02:02:40-8# he: Was wäre das?

#02:02:46-9# Was mich zu dem W und dem V verleitet hat. Der Kick. Der Kick war damals das Glas. Und Sie können sich an diese Figur erinnern. Und die Bezahlungsniveaus. Sie können sich erinnern an dieses Glas – da habe ich mir gesagt: wenn einer in die Arbeit zu mir kam, um 1970 (da habe ich angefangen mit diesen Begriffen zu arbeiten), ich habe die verschiedenen Leuten in der Abteilung, mit den verschiedensten W-Niveaus. Das waren die Wissenschafltichen, die Entwickler, also praktisch: je näher sich hier rutschten (????), desto näher waren sie in der Realität.

#02:04:18-6# und da musste ich ja eine Aufgabe erfüllen. Da brauchte ich – das waren die Jungtürken und die Jungmanager – die mussten überwiegend verhaltens- und inhaltsorientiert handeln. Das waren unsere Lieferanten, das waren die Entlohnungsniveaus. Also ein junger Türke, ein junger Manager musste umgehen können mit sehr teuren Entwicklern oder Wissenschaftlern. Sie hatten ein Geld da, Dollar. Und das war für viele nicht einfach. Dass sie, trotzdem sie die funktionale Verantwortung hatten – aber die waren besser bezahlt.

#02:05:15-6# Zb hatte ich einen Konflikt zwischen einem Amerikaner und Shiva?? der Inder. Der war richtig gut und professionell ausgebildet, ganz weit. Der junge Manager sollte jetzt mit dem Inder umgehen, der das zweifache verdient hat. So bin ich auf das Verhalten gekommen. Hier seid ihr in der Suchphase zwischen V und W – was wollt ihr werden? In der Hochschule wird sofort auf das F, Forschung, wert gelegt. Und Shiva?? war das E. Das habe ich um ca um 1970 gemacht. Dieses Puzzle haben wir hier nicht drin, das würde nicht zusammenpassen. 1970 müsste das hinzukommen (????).

#02:06:21-6# So ist das W und V an und für sich entstanden – eine rationale Betrachtung. Was habe ich an Personal und wie muss ich es einsetzen? Deswegen mussten die Jungtürken mit praktisch erfahrenen wissenschaftlichen Dingen umgehen können. Gleichzeitig hatten sie den Konflikt, dass sie wesentlich mehr verdient hatten als er und Privilegien hatten die er/sie nicht hatte. Das war um 1970. Das wurde dann immer mehr und mehr.

#02:06:59-4# Das ist mir jetzt eingefallen indem ich die Chronologie mache – wenn man die jetzt machen könnte, könnte mir noch mehr einfallen. Sie machen Bilder von mir, die nicht salonfähig sind. Das habe ich sehr früh immer diskutiert – wenn man ein Unternehmen strukturieren will, muss man diese Personaleigenschaften hier auch in einen funktionalen Zusammenhang bringen – die sog. Wasserglastheorie.

#02:07:39-6# he: Und das steht dann auch noch schräg.

#02:07:41-5# Warum?

#02:07:43-5# he: Das weiß ich noch, das haben wir noch in Berlin an der Budapester Straße besprochen. Wenn das Wasserglas kippt.

#02:07:52-0# Ja, da ist mehr dahinter als wir heute besprochen haben.

#02:07:58-2# he: …wenn die Hechte und Karpfen dann noch kommen.

#02:08:05-0# Hechte, Karpfen und Delphine. Da sind die Kaulquappen.

#02:08:25-4# Deswegen. Wir müssen das ja nicht veröffentlichen, aber wenn man eine kleine Zeitachse haben würde – da fällt mir dann noch verschiedenes ein, was man einordnen könnte. Das ist eher für mich gedacht, als für eine Veröffentlichung.

#02:08:43-1# he: Ich habe mich einmal hingesetzt und ein Brainstorming gemacht. Schlagworte, was wir alles schon mal gemacht haben. Wir haben einmal ganz intensiv Projektmanagement besprochen. Zielsetzungen, zeit- und wegkonstant, Ressourceneinsatz, Systematisierung mehrerer Projekte, Strukturierung von Aufgaben in Tabellen, Phasenmodelle. Das war alles unter dem Thema Projektmanagement. Dann, wie eben zitiert, von Karpfen, Hechten, Delphinen und Kaulquappen.

#02:09:54-1# Kaulquappen. Das sind die, die noch in der Gestalt sind.

#02:10:10-2# he: Dann, was ich ganz toll fand, muss man auch nochmal besprechen: Soziogrammtechniken. Wohlfühlellipse, Wohlfühltrichter, extreme Zwänge, Basis, Handlungsspielräume, Soziogrammabhängigkeiten und Strategeme, Inside-Outside-Analysen, Clausewitz und Makavelli, Logik in der Unlogik, Technologiekosten und Investment, übergreifende Analysetechniken, Technologiebewertung, Wagnis finanzieren, Gläser, hyperbolische Führungsfunktionen, vom Technologietransfer zur Technologietransformation, logische und unlogische Zahlen, situatives Management, Filterfunktionen, Trichter, Erfolgsformel, Technologiepolitik, Liquiditätsstörung, Symbole, Neunermatrix, TWG, dynamische Prozesse, Zusammenhänge in Grafiken und Schnittstellen, Technologiejournalismus, Gesellschaftsphilosophie.

#02:12:45-7# Ist mir gar nicht bewusst, dass sie soviel Unsinn verzapft haben.

#02:12:49-9# he: Das ist sicher noch nicht alles. Und da ist auch eine ganze Menge drin – zb das Thema Liq.mang. – was ich aus Unternehmenssicht für eines der wichtigsten Werkzeuge überhaupt halte.

#02:13:10-3# Das würde man mir in der Außensicht gar nicht zutrauen…

#02:13:17-1# he: Wahrscheinlich nicht – weil man Sie für dumm hält. Aber sie wollten auch immer dumm sein.

#02:13:26-9# Für mich müsste ich mal so etwas machen, weiß aber nicht wie ich sowas hinkriege.

#02:13:38-3# he: Sie haben doch schon so etwas hier – sowas müssten Sie nur noch aufsetzen.

#02:14:09-3# Ich glaube das war der entscheidende Zwang, den ich hatte. Ich hatte ja keine Leute gehabt, die Mikroelektronik konnten – wir hatten ja keine Leute wie den Bradkapse (??)…. es gab kein Berufsbild dafür, Ende 60er/Anfang 70er.

#02:14:29-0# he: Und es gab ja viele Widerstände dagegen.

#02:14:32-7# Da mussten wir also Kaulquappen heuern. Die haben wir dann zum W- und V-Typen gemacht.

#02:14:51-2# Wir kamen ja alle, mehr oder weniger, aus diesem Zweig – wir sollten ja etwas produzieren. Dann hat man Funktion ?? gekriegt. … Ohne dass wir das alles handhaben konnten oder gewachsen sind. Das wichtigste war damals, dass ich folgendes gemacht hab, das passt nicht ganz hier rein, aber das ist damals entstanden: ich habe einen sehr starken W/F (Forschung)-Typ (26 Jahre) und einen sehr starken, alten, erfahrenen W/E (Entwickler)-Typ (Optiker, 60) zusammengesperrt und die mussten eine sehr steile Entwicklung machen, Leseeinführung in die Justierung. Das war ein Lesespezialist von der MIT und das war ein Optiker von General Electric, der gerade rausgeflogen ist, weil er zu alt war. Der hat aber auch schon V-Aufgaben gehabt, das war um 71. Dorroty, hieß er.

#02:17:00-0# Die beiden habe ich in einen Kasten gesperrt. Die mussten mir die Entwicklung machen, die Projektplanung etc, und hier gab es ständig Konflikt, denn der alte Bulle wollte den jungen nicht akzeptiert und umgekehrt. Und ich hatte sechs Monate … Krieg! Und nach neun Monaten hatte ich die Innovation.

#02:17:45-7# he: Haben Sie da noch eingegriffen?

#02:17:47-5# Natürlich habe ich da eingegriffen, ständig. Und dieses Modell ist das. Und da sehen Sie wie ursachenorientiert ich daran gegangen bin, der Chef hat gesagt „das schaffst du nie“. Ich hab gesagt, ich nehme den Alten und dieses Modell hab ich bis zum verrecken verfolgt. Ich habe auch eine alte Sekretärin mit einer jungen zusammengesetzt. Sie kennen den Rinschke mit dem Bauer von Siemens. Rinschke, ein junger Bulle, mit dem Bauer von Siemens, Vorstandsmitglied – können Sie sich erinnern an die Diskussion? Die habe ich zusammengesperrt. Vor kurzem habe ich es nochmal gemacht mit jemanden. In diesem Modell muss man schauen welches V, P und WP die haben. Auch das S unterteilt sich ja noch mal in ein WP – V, P, W. Da sehen Sie wie matrixreich das war, aber die beiden musste ich ganz intensiv betreuen. Ich habe immer wieder erfahrene Leute mit wissenschaftlichen, neu trainierten Leuten zusammengebracht und dieses Modell immer wieder wiederholt. …??

#02:19:36-3# Das ist das Erfolgsmodell. Das kann Sie nur machen bevor die Leute analysieren. Wenn der und der ein beschissenes VP hat, dann wird das nicht funktionieren. Beide VPs müssen positiv sein und da kriegen Sie immer Konflikt. Den letzten großen Konflikt hatte ich auf der EU-Ebene – Thomas Duran, ein junger Bulle, Prof in Paris, ein super ausgebildeter Mann, als Franzose viel(??)sprachig sogar und Nick Gangas… Der Thomas war damals 35, kam da aus dieser Eliteschule, war Professor, hatte ein großes Beratungsunternehmen in Paris und Nick Gangas war ein Professor für Physik, damals 60-62, Grieche und in Ägypten geboren. Die habe ich zusammengesperrt um ein Bericht zu Forschungspolitik der EU zu schreiben – die haben sich immer bekriegt – und die anderen haben sich amüsiert. Und das war der Erfolg – ich hab die beiden besten zusammengesperrt. Thomas hat mehr Geld verdient wie Gangas. Aber genau die Situation. Das muss ein Mensch situativ mangen – hier laufen ja ständig Konflikte in beiden Richtungen – das muss er verstehen.

#02:21:45-9# Deswegen war für mich, als ich zu den Professoris kam (72), die Enttäuschung groß, weil es hier einen Zusammenhang gibt – und in D. gibt es hier eine Trennung. In den USA war das ein Milieu, hier ist es eine Trennung. Dort liegt das Problem in D. …

#02:22:28-8# Von der Genealogie wäre das vielleicht gar nicht so falsch und das Ganze in ein Zeitraster legt. Das, was wir heute besprochen haben, war ja eine zeitliche Abfolge. Sie haben mich immer gefragt: wann? An das kann ich mihc ganz gut erinnern, mit denen fing ich an um 70, vielleicht sogar noch früher. Als ich bei Spiri???? anfang. Bei General Dynamics war das mehr auf der Seite hier, da war eher die TWK-Geschichte wichtig. Also Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft – da war damals der Krieg dazwischen. Aber das ist eine alte Kiste, mit dem hab ich viel gearbeitet und damit kann man viel erklären. Du bist ein Bulle hier, du hier, du das, du das….(in diesem Kasten..)

#02:24:05-1# Das ist auch in der Situation entstanden.

#02:24:07-5# he: was mich ein bisschen wundert – sie haben eigentlich die asiatischen Philosophien nie so richtig mit einbezogen, oder täuscht das? Es kommt ja auch in Ihrer Formel raus, dass das ja eigentlich nicht so klar aufgetrennt ist. Es sind ja Funktionen, und voneinander Abhängigkeiten da sind und auch in einer Person natürlich auch alles mit drin ist. Ich kann mich an unsere ersten Gespräche erinnern, auch mit der Frage, welchen Weg bestreite ich, wobei ich im Nachiinein da anders reflektiere, wie vielleicht vor zwanzig Jahren. Die Frage ist eigentlich keine schwarz/weiß-Entscheidung.

#02:25:20-5# Nein, es sind ja immer Funktionen. Nehmen wir mal an, ich war damals HIER – damals kannte man ja nur die Entwicklung – im Grunde genommen liegt das SO hoch. Man ist hier reingekommen und hat entwickelt… Und das waren die Managementstufen und dann haben sie mich hier raufkatapultiert. Die haben mir eine Gruppe gegeben und gesagt „mach“ – ich hab gesagt, ich kann das nicht. Ich muss …. die Funktion übernehmen, das Produkt- und Projektmanagement und ich brauche Leute in verschiedenen Ebenen, die Wasserträger sind. Und ich musste trotzdem VON DEM HIER BIS HIER ALLES wissen?! Ich musste aber DAS nicht wissen. Natürlich ist dann mein Wissen immer SO rübergewandert, KPF.

#02:26:35-9# Ich bin immer weniger Fachmann, Spezialist, gewesen, aber das W musste ich haben. Und HIER bin ich immer breiter ausgeschlagen, bin von HIER nach HIER und dann erst wieder HIER hoch gewandert. Das heißt – das ist eine Verkettung von Situationen, das ist nicht linear, sondern Sprungkraft. Sie haben das ja ähnlich gemacht – Sie waren der Journalist, auf DIESER linie, und haben eine Funktion gekriegt. Ihr W schwindet dann automatisch HIER rüber und Sie haben dann Wasserträger gehabt. Das ist ja ein Umfeld, mit dem Sie fertig werden müssen. Sie sind dann gewandert und gesprungen und haben Funktionen wahrgeneommen, aber inhaltlich ist das DAS – Aufgaben- und Verantwortungsfeld. Dann war das V wahrscheinlich auch Verantwortung aus dieser Funktion raus.

#02:28:11-5# Das hat mir geholfen die Situation zu meistern und ich konnte ihnen auch erklären: wo sitzt ihr? DAS waren die Dollarebenen. Fragen Sie mal meine Frau, wie oft habe ich zu Hause abends dann gemalt – der ist hier, der hier und wen brauche ich hier. Das ist dann das Soziogramm, da sehen Sie wie das alles so ineinander geht. Zu Ihrer Frage – ja, ich habe auch viel mit Asiaten zu tun gehabt, Chinesen, Indern… Ich glaube schon, dass ich irgendwo… Mit Konfuzius und Mao war ich sehr früh in Kontakt. Mit Mao musste ich mich mit der Studentenbewegung in München oft auseinandersetzen. Ich kam ja aus dem real-existierenden Sozialismus, ich war kein Träumer. Und eins musste man dem Mao in dem kleinen Büchlein lassen – er war eindeutig Clausewitz-Anhänger. Ich glaube, für mich war das alles, der Osten, alles nicht fremd. Ich habe viele Bücher über China und Japan gehabt…

#02:30:26-2# he: Mir fällt nur auf, dass in Ihren Erklärungen, Theorien die asiatische Aspekte, außer in den Strategemen, wo Sie so „falsche Priester“ und „Kaiser übers Meer gebracht worden ist..“, dass da wenig darin vorkommt. Kein Ying, Yang, Ausgeglichenheit, Einheit, Wissen, Verhalten…

#02:31:17-2# Ich glaube, für mich war das selbstverständlich. Ich habe mit Russen, Ostmongolen etc. zu tun gehabt. Vielleicht ist das durch die Begegnung sehr einfach gewesen, man hat das nicht theoretisiert, man hat ja auch viel gelesen über das Zeug.

#02:31:43-6# he: Mich persönlich hat das nie besonderes angesprochen…“Die KUnst des Bogenschützens etc.“

#02:31:55-1# Ich habe mich mit Konfuzius auseinandergesetzt, dann ist man automatisch in der philosophischen Ecke. Philosophisch habe ich mich mit den Asiaten wahrscheinlich sehr stark auseinandergesetzt, auch mit den Japanern, aber das war eher auf der presönlichen Ebene, anstatt auf der „Möchte-Gern-Ich-weiß-was“. Gestern hat mich ein angeblicher China-Kenner angerufen und ich habe ihm gesagt, wie wenig er von China weiß – er ging mir auf den Keks. Er war einmal dort und ist ein großer Kenner. Er erzählte mir, wie China uns kaputt machen wird. Sag ich, die fressen sich selbst auf, die gehen an ihrer eigenen Dummheit kaputt. Die sind nicht so klug, wie ihr alle glaubt – weil sie kein ökologisches System haben.

#02:33:09-8# Aber das war glaube ich das Entscheidende in den 70er Jahren, wo ich gezwungen war… in einer Technologie, die nichts hatte – wir hatten und kannten nicht viel. Heute ist das alles nachlesbar. Wir sollten Raketenköpfe machen, Hightech einführen, wir sollten die Steuerung machen – und davon hingen Menschen und Kriege und Gesellschaft und Wohlstand ab… Das war nicht so, dass das nur einige Leute kannten – das war ein gruppendynamischer Prozess., haben Firmen gegründet, wollten großes Geld machen, haben das auch gemacht und sind wieder pleite gegangen, weil sie nicht die Ressourcen hatten und nicht das Industriesystem aufrecht erhalten konnten. Da musste man schon Potenz haben, das konnten nur wenige Firmen. GE, General Dynamics, Sperrik (?), später Hewlett Packard, aber sehr sehr spät – das waren die Firmen, die das konnten – alle anderen waren von der Finanz- und politikpotenz nicht in der Lage.

#02:34:56-6# Wobei die Gruppen, sowohl bei GE, wie bei Sperry.. die avandgardistischen waren, da dort viele Deutsche waren. Die sind nach dem Krieg alle rübergeholt worden. Corney Glass und Boyit??? waren auch Detusche, das wissen die wenigsten. Schmied, bei GE, der die Operation Ampelfires ???? gemacht hat. Mit dem war ich im ständigen Kontakt, habe ja bei Sperry ja auch die ersten Ampelfires 0009 gemacht und der hat dann nur bloß den MY741… Er hat eine bessere ….???… Wir waren bei General Instruments bei Sperry und der war schon frühzeitig… GE hatte seine eigene ?????

#02:36:18-6# Wir saßen mit den Firmen dann alle zu haben – wir waren gezwungen, waren in einem gesunden Wettbewerb. Wir wussten alle nicht viel. Wir konnten gewisse Funktionalitäten erkennen, konnten gewisse Sachen, aber vom System her waren wir alle Anfänger. Auch vom Verhalten der Bauteile. Dann habe ich Kühlschränke gekauft und Hitzedingsa gekauft, heiß gemacht und runter gekühlt, bis wir dann auf Klimaanlagen kamen, mit Haartrockner haben wir gearbeitet..

#02:37:14-7# he: aber erstaunlich mit welchen Ergebnis.Das nächste Mal wäre interessant, dass wir mit all diesen Erfahrugen, was wir heute in der Rückschau gemacht haben, wenn wir mal bei diesem Bild von jetzt zurück bis die letzten 50-60 Jahre anschaue, dass wir uns überlegen, was die Themen heute sind und die Auswirkungen wie es gerade unter dem Technologieaspekt in der Zukunft aussieht. Aber heute nicht mehr, aber vielleicht könnten wir beide darüber nachdenken, dass das unser nächstes Gespräch werden könnte. Was bedeutet das in Bezug auf Technologie, Wirtschaft, Gesellschaft in den nächsten 10,20,30 Jahre.

#02:39:14-5# Um Ihnen das zu beantworten, kann ich es einfach machen. Das größte Thema wird Energiespeicherung sein. Alles andere in der Energiewirtschaft ist mehr oder weniger technologisch voraussehbar. Deswegen habe ich 92-96 sehr viel Geld in die Materialwissenschaften, für die Ioniktechnologien, gegeben. Das können Sie alles nachlesen. Das bricht alles langsam zusammen, wird zäh. Aus der Forschung rein in die Anwendung, die ganze Ionentechnologie. Die mololite Ionentechnologie, die Ionentechn. ist etwas altes, in jeder Batterie findet ein Ionenaustausch statt. Aber die mololite Halbleiter orientierte Ionentechnologie, dass diese Speicherung der Mololiten stattfindet. Das wird das thema sein, da gibt es inzwischen gute Ansätze in D.. D. hat ungefähr 10 Jahre verloren, weil die Idioten an der uni in Kiel das nicht verfolgt haben, jetzt macht das die Uni in Dresden. Gerade ist da eine großzügige Analyse vom Wirtschaftsministerium gelaufen, da war ich nicht ganz unschuldig.

#02:40:45-5# Das wird das Thema Nr. 1 sein. Das Thema Nr. 2 haben wir schon diskutiert. Da haben SIe auch damals schon so eine Spinne gemacht – wie gehe ich mit Informationen um? Wenn Sie an die Diskussion erinnern, kurz vor dem Vortrag bei KOhlhammer…, da habe ich diesen Rumbus gemacht. Das heißt, das zweite große Thema wird sein, wie gehen wir mit Informationen um und wie transformieren wir die Informationsverarbeitung in Wissen? Wenn DAS hier die Wissensseite ist und DAS die Erkenntnis, dann ist DAS die Information.

#02:42:11-9# Und dieser Prozess wird das entscheidende sein. Früher war das relativ einfach. Da war das eine Linie, Fläche, die hier als Menodram arbeitete und das Wissen zu Erkenntnissen macht. Das war relativ einfach, heute ist das vielschichtiger. Heute habe ich jede Menge informationsverarbeitende und inputgebende Filter, die Input-Filter.

#02:43:08-9# HIER ist dann praktisch die Wahrnehmungsfläche. Deswegen muss ich diesen Informationsverarbeitungsprozess mir ganz neu überlegen. Und viele diskutieren immer noch von der Informatik. Je mehr ich von diesem Scheiß aufbaue, je mehr ich Verknüpfungen mache – aber sie reden nie darüber, wie Information zu Wissen und Erkenntnis wird. Diese Filter – ich kann viel Wissen haben und wenig Erkenntnis. Ich kann viel Infos haben und wenig Wissen. Die Zusammenhänge werden entscheidend sein. Mit der E-Formel kann ich vieles erklären. Ich kann sie nutzen – was machen die Googels und Facebooks hier? Sie machen Informatonsverarbeitung aber keine Wissenserzeugung. Wissen ist immer personifiziert, immer im P-Bereich. Erkenntnis ist im P-Bereich. Das ist hier Vielfalt, Menge.

#02:44:51-2# Und diese beiden Sachen spielen meiner Ansicht nach für die nächsten 20 Jahre eine entscheidende Rolle. Von dem hängt alles ab, wer diese Techn. beherrscht, Speichertechn. und Informationsstrukturierungstechnologie. Inputs wachsen von Jahr zu Jahr und landet nicht mehr beim Wissen. Weil immer noch die Wirkung in den Mittelpunkt gestellt wird und nicht die Ursachen.

#02:46:00-7# Haben Sie das?

#02:46:31-8# Das kann ich überall anwenden… Nicht die Info-Verarbeitung ist das Problem. So jetzt haben Sie genügend Themen…

Ende Interview Transkription

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