Die Technologiestiftung Schleswig-Holstein von Anfang an

In einer kurzweiligen Rede schilderte Dr. Jörg Biel, Hauptgeschäftsführer i.R. der Industrie- und Handelskammer in Kiel, die Entwicklung des Technologiestiftung Schleswig-Holsteins (TSH). Anlass dazu war die Verabschiedung des jetzigen Geschäftsführers der TSH Prof. Hans-Jürgen Block. Biel liess es sich nicht nehmen, auch Gründungsdirektor Klaus-Peter Friebe zu charakterisieren: „… Ich habe selten einen Menschen erlebt, der es mit unkonventionellen Ideen, mit einer einer enormen Durchsetzungskraft und großer Konfliktbereitschaft verstand, die Leute mitzureißen und zu bewegen…“

Kieler Energiediskurs
Spezial

Verabschiedung von Prof. Hans-Jürgen Block
28. September 2015, 15.30 Uhr
Landeshaus
Schleswig-Holstein-Saal

„TSH und ISH – war das was für die Wirtschaft?“

Sehr geehrte Herren Habeck, Austermann und Bottländer,
sehr geehrte Damen und Herren Mitgäste

Vor allem sehr geehrter, lieber Herr Prof. Block,

Ihre persönliche, berufliche Geschichte ist neben der Energie auch eng verbunden mit der des Technologietransfers in Schleswig-Holstein. Deshalb lassen Sie mich, bevor ich die Frage beantworte, ob die TSH und die ISH etwas für die Wirtschaft waren, auf diese Geschichte eingehen. Denn ohne diese Geschichte wäre die Bildung der TSH und später der ISH nicht verständlich.

Im Jahre 1978 wurde der organisierte Technologietransfer für Schleswig-Holstein quasi erfunden, nachdem er vorher nur in Festreden von Politikern und anderen öffentlichen Akteuren erwähnt wurde oder eben ganz im Verborgenen einfach stattfand. Denn in diesem Jahr wurde die Beratungsstelle für Innovation- und Technologietransfer – kurz: BITT – als Verein gegründet. Die drei IHKs, die beiden Handwerkskammern waren Gründungsmitglieder. Da zur Vereinsgründung sieben gehören, machten das Rationalisierungskuratorium der deutschen Wirtschaft (RKW) und die Landesgarantiekasse, die heutige Bürgschaftsbank, mit.

Die BITT beschäftigte einen Ingenieur und eine Halbtagssekretärin. Das Land trug die Hälfte der Kosten. Die Vereinsmitglieder legten die Hände in den Schoß, denn die Aufgabe war erkannt und eine Lösung umgesetzt worden. Nun sollte alles zum Besten werden.

Dies änderte sich erst im Jahre 1985, als ein Referent im Wirtschaftsministerium auf die Idee kam, die Auftragsberatungsstelle nicht mehr mit Landesmitteln zu fördern und die eingesparten Mittel in den Technologietransfer zu stecken. Er überredete die Vereinsmitglieder, Ihre Mittel ebenfalls zu erhöhen. Die BITT wuchs auf insgesamt vier, später sogar fünf Personen. Wiederum waren die Vereinsmitglieder mit sich und der Welt zufrieden – vorerst. Denn die IHK zu Kiel bohrte als Federführer Technologie ständig nach, sowohl bei den Vereinsmitgliedern als auch im Wirtschaftsministerium, weil sich Technologietransfer nur sehr schlecht mit Hilfe einer Vereinsstruktur organisieren bzw. anregen ließ.

Über eine Episode möchte ich aber doch noch berichten. Sie zeigt nämlich, dass auch die BITT durchaus Positives geleistet hat. Denn als der Bund Ende der 80er Jahre das Computer Integrated Manufacturing förderte, fehlte in Schleswig-Holstein der Ansprechpartner und Mitfinancier dafür. Das Kultusministerium wollte keine Hochschule fördern, das Wirtschaftsministerium wohl. Da aber ein Ministerium nicht eine Institution fördern darf, die einem anderen Ministerium untersteht, sprang die BITT ein. Die Mitarbeiter des CIM TT, das an der FH Kiel entstand, wurden Mitarbeiter der BITT und arbeiteten an der FH Kiel. So wurden die formalen Hürden überbrückt – ein Vorgehen, das heute sicherlich nicht mehr möglich wäre.

Die Überlegungen zur Weiterentwicklung des organisierten Technologietransfers mündeten in dem Ergebnis, aus dem Verein eine GmbH zu machen und dieser mehr Kompetenzen und finanzielle Mittel zu geben. Zwischen den Vereinsmitgliedern bestand aber Uneinigkeit, die dazu führte, dass die Handwerkskammern sich aus dem Prozess zurückzogen.

Parallel zu diesen Überlegungen begannen Gespräche zum Verkauf der Anteile des Landes Schleswig-Holstein an der Howaldtswerke Deutsche Werft AG. Das hatte zunächst nichts mit dem Technologietransfer zu tun, doch später schon. Denn von Seiten der Wirtschaft – vor allem von den IHKs – wurde vehement gefordert, die dadurch zu erlösenden Mittel nicht in den allgemeinen Haushalt fließen zu lassen – dann wären sie sehr schnell weg gewesen, sondern sie der Wirtschaftsförderung dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Gedacht war nicht an einzelbetriebliche Investitionsförderungen oder Ähnliches, sondern an den Technologietransfer.

Die Diskussionen waren intensiv, denn im Landtag stieß dieses Ansinnen durchaus nicht überall auf Gegenliebe. Wirtschaftsministerium und Wirtschaft blieben aber einig und es gelang tatsächlich, die knapp 40 Mio. Euro aus dem HDW-Anteilsverkauf für solche Zwecke zu retten. Denn diese wurden 1991 als Stiftungskapital in die Technologiestiftung Schleswig-Holstein (TSH) eingebracht.

Für die IHKs war damit allerdings ein kleiner Wermutstropfen verbunden, denn sie wünschten sich für die ebenfalls 1991 zu gründende Technologie-Transfer-Zentrale (ttz) eigentlich das Wirtschaftsministerium direkt als Gesellschafter der GmbH mit 50% Anteil. Diese Rolle übernahm dann aber die TSH, was sich im Nachhinein zwar als sehr gut herausstellte, doch zunächst wurde dadurch ein sehr wichtiger Schritt hinausgezögert: Denn Ziel der Wirtschaft war es, auch die unternehmensorientierte Technologieförderung von der ttz entscheiden und abwickeln zu lassen. Das dauerte aufgrund des Beharrungsvermögens in der Verwaltung dann doch ein wenig länger als erhofft.

An der Christian-Albrechts-Universität (CAU) war parallel zu all diesen Ereignissen die neue Technische Fakultät im Aufbau, die die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge an den anderen Hochschulen im Lande ergänzen und verfeinern sollte.

Der Technologietransfer in Schleswig-Holstein konnte nun in Schwung kommen. Die erweiterten Aufgaben, die die ttz erhielt, und die neuen Ziele, die die TSH verfolgen sollte, bildeten dafür die Grundlage. Im Gesetz über die Errichtung der Stiftung vom 02.07.1991 heißt es unter anderem: Die TSH soll mit ihren Förderprojekten, Studien und Veranstaltungen der technologischen Entwicklung im Lande dienen und die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Wirtschaft durch Technologietransfer unterstützen. Also los!

Dass es dann auch tatsächlich begann, dafür sorgte eine besondere Persönlichkeit – nämlich der erste Direktor der TSH Klaus-Peter Friebe. Ich habe selten einen Menschen erlebt, der es mit unkonventionellen Ideen, mit einer enormen Durchsetzungskraft und großer Konfliktbereitschaft verstand, die Leute mitzureißen und etwas zu bewegen. Querdenken war und ist sein Lebenselixier. Und er verstand es, Fördermittel nur dann zu verteilen, wenn Partner aus der Wirtschaft und der Wissenschaft zusammen arbeiteten – der Technologietransfer also direkt in die Förderung eingebettet wurde.

Die Politik gewann in den 90er Jahren scheinbar Lust an der Gründung von Stiftungen. Denn im Jahre 1993 wurde neben der TSH die Energiestiftung Schleswig-Holstein (ESSH) gegründet. Das Stiftungskapital in Höhe von gut 50 Mio Euro kam vom Land, der damaligen Preussen Elektra AG, der Schleswag und ein Jahr später der Stadtwerke Kiel. Hatte die Politik mit der Gründung der TSH ein Musterbeispiel dafür geliefert, wie man über den öffentlichen Diskurs zu einem sehr guten Ergebnis kommen kann, wurden die dabei gewonnenen Erfahrungen bei der Gründung der ESSH leider nicht genutzt. Im Gegenteil – die Wirtschaft hatte das Gefühl, dass die ESSH unter Ausschluss der Öffentlichkeit errichtet wurde und auch danach nicht sonderlich transparent agierte. Doch gab es durchaus einige Überschneidungen mit der Tätigkeit der TSH.

Die TSH dagegen schnüffelte öffentlich als „Trüffelschwein“ vorneweg, spürte neue Trends und Entwicklungen auf, die für Schleswig-Holstein interessant waren, formulierte aus den Erkenntnissen Förderungsprogramme und brachte Akteure zusammen. Die ttz begleitete sie auf diesem Weg und versuchte, das breite technologische Spektrum in der schleswig-holsteinischen Wirtschaft und der Wissenschaft zusammen zu binden. Wie kennzeichnete doch der damalige Geschäftsführer der ttz die Verbindung zwischen TSH und ttz? Er sagte: Wir versuchen, der TSH auf der Spur zu bleiben, die manches Mal schon hinter dem technologischen Horizont verschwunden ist!

Das war die Arbeit für den Technologietransfer in den 90er Jahren. Aus Sicht der Wirtschaft war das ein guter Start mit Hilfe einer ausgewogenen Organisationsstruktur. Die Jahrtausendwende brachte personelle Veränderungen sowohl an der Spitze des Stiftungsrats als auch an der Spitze des operativen Teils der TSH mit sich. Favorit der Wirtschaft für die Stelle des Direktors der Technologiestiftung war von Anfang an jemand, der seine Kreativität schon bei einem anderen Projekt in Schleswig-Holstein bewiesen – wir hörten gerade von der Fachhochschule Westküste – und der mit der TSH bereits eng zusammengearbeitet hatte. Gemeint ist natürlich Prof. Hans-Jürgen Block, der zur umtriebigen TSH wechselte, ohne sich vorher einen Rückfahrschein zur Hochschule zu sichern. Er setzte die erfolgreiche Arbeit der TSH fort und sah zu Recht im Wandel das Beständige, wie das Vorwort zur 33. Ausgabe des Technologie-Dialogs im Jahre 2001 überschrieben war.

Dieses Jahr markierte auch das 10-jährige Bestehen der TSH. „Seit 1991 gibt es in Schleswig-Holstein eine gute Adresse, wenn es darum geht, Wissenschaft und Wirtschaft zur Kooperation anzustiften, um Potenziale der Wissenschaft für die Wirtschaft nützlich zu machen“, stellten der Stiftungsratsvorsitzende, Staatssekretär Michael Rocca, und der Stiftungsdirektor Prof. Hans-Jürgen Block klar. Und aus Sicht der Wirtschaft war dem nichts hinzuzufügen. Zugleich versprachen Beide: „Die TSH kann Unkonventionelles befördern und neue Instrumente entwickeln. Wir freuen uns über Ihre Ideen und Unterstützung! Zukunftsweisenden Vorhaben helfen wir gern auf den Weg!“

Und wenn man sich erinnert, was in dieser Zeit alles bewegt wurde, glaubt man diesen Worten ohne jede Einschränkung. Ich erinnere nur an

  • den Design-Preis,
  • den Aufbau der Studienrichtung „Mikrosystemtechnik“ an der FH Lübeck,
  • die Förderung einer Stiftungsprofessur an der FH Wedel für die „MedienInformatik“,
  • das Projekt „Schulen ans Netz“,
  • die Förderung von Kooperationsprojekten z.B. zum Thema „Elektrochrome Schichten“ mit der Technischen Fakultät der CAU,
  • die Förderung des Projektes „Virtual Prototyping“ mit der FH Flensburg,

um nur einen kleinen Ausschnitt der Aktivitäten zu nennen.

Die TSH feierte ihr Jubiläum übrigens gemeinsam mit der ttz. Beide Institutionen wurden von der damaligen Ministerpräsidentin Heide Simonis für ihre Tätigkeit besonders gelobt, sie hätten das Land im vergangenen Jahrzehnt buchstäblich umgekrempelt. Der Stiftungsratsvorsitzende betonte die Rolle der TSH als „anstiftende Denkschmiede“, die hervorragend durch die operativ tätige ttz ergänzt werde. In diesem Zusammenhang hob er den „Interessengleichklang“ mit den IHKs als vorbildlichen und wichtigen Beitrag für die technologische Entwicklung des Landes hervor – wie Recht er doch hatte, denn diese Zusammenarbeit war und ist noch deutschlandweit einmalig!

Aber es ging ja weiter! Die TSH konzentrierte sich auf Kooperationsprojekte in der Biotechnologie, der Medizintechnik, der Informations- und Kommunikationstechnik und den Materialwissenschaften. 2002 stiftete die TSH einen Lehrstuhl für Innovations- und Gründungsmanagement an der CAU. Anschubfinanzierungen für Existenzgründer mit interessanten technologischen Geschäftsideen wurden im Rahmen des e-Region-Programms der EU geleistet. Und es wurde ein neuer Schwerpunkt in Angriff genommen – nämlich die Stärkung des Interesses junger Menschen an Naturwissenschaften und Technik. Das passt sehr gut zusammen mit den Aktivitäten der Technischen Fakultät der CAU, die seit Ende der 90er Jahre den Landeswettbewerb „Jugend forscht“ organisiert. Neben den IHKs und einigen interessierten Unternehmen unterstützt auch die TSH diesen Wettbewerb.

Doch neben dem bereits erwähnten Wandel ist nichts so beständig wie der Drang der Politik, Strukturen zu verändern. Inhalte sind meist nicht das Thema. Ein solches Ereignis stand im Jahre 2004 an. Denn die Landesregierung wollte nicht nur die Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die seit Jahrzehnten Schleswig-Holstein als Ansiedlungsland vermarktet hatte, und die Technologietransferzentrale (ttz) fusionieren.

Nein – auch die beiden Stiftungen TSH und ESSH, die erst in den 90er Jahren entstanden waren, sollten zusammengelegt werden. Der operative Teil des Technologietransfers in Schleswig-Holstein soll uns heute nicht weiter beschäftigen.

Die Stiftungen sind hier aber von Interesse, hat doch Prof. Block die letztlich fusionierte Stiftung, die dann Innovationsstiftung (ISH) hieß, bis zu deren Ende geleitet. Die IHKs im Lande hatten schon sehr frühzeitig angeregt, die TSH und die ESSH zusammen zu legen. Denn es fiel auf, dass es sehr viele Überschneidungen in den Aufgabenfeldern gab. Wer könnte auch ernsthaft bezweifeln, dass zur Beantwortung von Energiefragen Technologie notwendig ist und dass auch Innovationen benötigt werden? Die unterschiedliche Ressortzuständigkeit stand allerdings einer Fusion bisher im Wege.

Außerdem konnte sich jeder in der Wirtschaft freuen über eine neue Institution, die sich im kleinen Schleswig-Holstein doch relativ groß bemerkbar machen musste. Denn immerhin sollten die Stiftungsvermögen zusammen gelegt werden. Das ergäbe nach Adam Riese ungefähr 90 Mio. Euro. Doch da war eher der Wunsch Vater des Gedankens, denn es kamen lediglich gut 70 Mio. Euro zusammen. Die ESSH konnte nicht mehr ihr ursprüngliches Kapital einbringen, denn sie hatte, wie es im Landtag vorsichtig ausgedrückt wurde, bei ihrer Vermögensanlage nicht immer eine glückliche Hand.

Auch unterschieden sich die Strukturen von TSH und ESSH ganz beachtlich. Dies mögen die Personalkosten am Gesamtbudget verdeutlichen, die bei der TSH bei 11% lagen, während sie bei der ESSH mit 23% mehr als doppelt so hoch waren. Im Landtag und seinen zuständigen Ausschüssen wurde über die Fusion lange diskutiert. Themen waren hauptsächlich

  • das Stiftungskapital und Richtlinien zu dessen Anlage,
  • die Aufgaben der neuen Innovationsstiftung ISH,
  • langfristige Bindungen wie Mietverträge,
  • die Befürchtung, dass Landesaufgaben und deren Finanzierung auf die Stiftung übertragen werden sollten und – wen wundert das? –
  • die Zusammensetzung des Stiftungsrates.

Letztlich bestand der Stiftungsrat aus 15 Mitgliedern, davon vier Staatssekretäre und fünf Landtagsabgeordnete. Die Hochschulen waren genauso mit zwei Vertretern dabei wie die privaten Stifter der ESSH. Der DGB und die IHKs vervollständigten den Stiftungsrat mit jeweils einem Vertreter. Was für ein Gremium? Man konnte den Eindruck gewinnen, dass einzig der Landtag und die Landesregierung für den Technologietransfer und Innovationen im Lande zuständig waren bzw. werden sollten.

Wohl nicht gerade wegen der Größe sondern wohl eher trotz der Größe dieses Gremiums – und der Durchsetzungskraft des Direktors – hat die Innovationsstiftung in den Aufgabenfeldern Schnüffeln nach neuen für Schleswig-Holstein relevanten Technologien, Energie- und Klimaschutz, Aufbau von Fachkompetenz auf Gebieten mit wirtschaftlichem Potenzial, Förderung von Innovationen durch Technologietransfer, Existenzgründung aus der Wissenschaft und Kooperation von Schulen mit Hochschulen und Wirtschaft Erstaunliches geleistet. Ich erinnere nur beispielhaft an

  • das Programm Hochschule-Wirtschaft-Transfer, kurz HWT,
  • an das Förderprogramm „lüttlng.“,
  • die ISH-Transferprämie zur Auszeichnung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlernfür besondere Technologietransferleistungen,
  • die Energieolympiade für Kommunen,
  • die Stiftung einer Professur in der Milch- und Ernährungswirtschaft gemeinsam mit anderen Akteuren,
  • die Errichtung eines Ausstellungshauses in Neumünster zu den Themen Heizen, Dämmen, Stromsparen und Gebäudeautomation
  • die Stiftung einer Professur für Windenergie an der FH Flensburg und
  • nicht zuletzt an die Patenschaft für den Wettbewerb „Jugend forscht“.

Um die mir gestellte Frage zu beantworten, sei hier deutlich festgestellt, auch die ISH hat in den Augen der Wirtschaft eine hervorragende Arbeit geleistet und Impulse in die Wirtschaft gegeben. Deshalb war auch sie etwas für die Wirtschaft!

Die Landesregierung bewertete die Tätigkeit der ISH genau wie die Wirtschaft als erfolgreich – und hat sie trotzdem aufgelöst. Damit ist genau das passiert, was im Jahre 1991 hatte verhindert werden können – nämlich die Einverleibung großer Teile des Stiftungsvermögens in den allgemeinen Haushalt des Landes. Allerdings sei auch daran erinnert, dass der Erlös aus dem Verkauf der HDW-Anteile immerhin zwei Jahrzehnte erfolgreich für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes eingesetzt werden konnte.

Vor der Auflösung der ISH gab es aber noch reichlich Diskussionen, denn die E.ON Hanse als privater Stifter wollte ihre Tätigkeit als Stifter gern fortsetzen. Aber die Landesregierung war entschlossen, die ISH aufzulösen.

Dies geschah dann im Jahre 2011. Was nun? Prof. Block und seinen Mitstreitern gelang es zumindest, wichtige Teile der Arbeit der ISH in ein neues Konstrukt zu überführen. Die gemeinnützige Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein wurde gegründet. Selbstverständlich konzentriert sich deren Arbeit ohne die Gelder des Landes ausschließlich auf Fragen der Energieforschung und -anwendung. Diese Arbeit wird auch nach dem Ausscheiden von Prof. Block weitergeführt werden. Meinem ehemaligen IHK-Kollegen Stefan Sievers wünsche ich für diese Aufgabe alles erdenklich Gute. Möge die EKSH weiterhin segensreich für die schleswig-holsteinische Energieforschung und -anwendung tätig sein.

Prof. Block danke ich abschließend sehr herzlich für die immer sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den IHKs. Genießen Sie Ihren Unruhestand. Denn dass ein Mensch wie Sie sich zur Ruhe setzt, kann ich einfach nicht glauben.

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