Die „Venture ’83“ in München war ein wichtiger Kongress zum Themenfeld „Innovationen im Technologiebereich“. Damaliger Markt und Technik Redakteur Eduard Heilmayr arbeitet in diesem kurzen und prägnanten Artikel die Kernaussagen von Dr. A. Prommer (Veranstalter), Dr. D. Crockett (Präsident Marktforschungsinstituts Dataquest), Dr. K. Neugebauer (Geschäftsführer, Softlab) und W. Götze (Kaufmännischer Leiter, PSI) heraus.
Ausführlich widmeten sich die Vortragenden auf dem zweitägigen Kongress für Gründung, Finanzierung und Entwicklung von innovativen Unternehmen »Venture ’83« in München dem Thema: »Wo liegen die technologischen Chancen für Neugründer und wie können sie genutzt werden?«
Für eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik einer Industrienation sei das Umsetzen von technologischen Innovationen in unternehmerische Leistung unverzichtbar, erklärte Kongress-Veranstalter Dr. A. Prommer, denn »Innovation schafft neue Märkte, neue Industrien, neue Strukturen — hier liegt die Chance im Realisieren des Neuen«. Jedoch: »Über die technologischen Chancen wird viel geredet, aber wer spürt sie auf, damit diese Chancen erfolgreich genutzt werden können«, stellte Prof. Dr. N. Szyperski, Vorstands vorsitzender der GMD, die Problematik in seinem Vortrag klar.
Möglichkeiten, technologische Chancen für die Zukunft aufzuzeigen, war das Ziel der nachfolgenden Redner. Mit eindeutigen Zahlen bewies Dr. D. Crockett, Präsident des Marktforschungsinstituts Dataquest, dass das größte Wachstum in den Bereichen Computertechnik und Telekommunikation zu erwarten ist. Speziell der Markt für Personal Computer werde sich, so Markt & Technik-Geschäftsführer O. Weber bis 1987 verdoppeln. Die weltweiten Software Umsätze werden von 1,2 Milliarden Dollar 1982 auf 11 Milliarden Dollar steigen.
»Die Chance Software« bestätigte ebenso eindrucksvoll Dr. K. Neugebauer, Geschäftsführer von Softlab. Vor allem »klassische« Datenverarbeitungsanwender benötigten externe Software-Lieferanten und -Berater. Problematisch für Neugründer in diesem Bereich sei aber unter anderem der hohe Kapitalbedarf zur Vorfinanzierung einer Software-Entwicklung. So scheitern nach Dr. Neugebauers Erfahrungen 15 bis 20 Prozent der Neugründungen in den ersten zwei Jahren. W. Götze, kaufmännischer Leiter bei PSI, machte sich in seinem Vortrag über »die Fabrik der Zukunft« und die damit verbundenen Möglichkeiten im Bereich der Industrieautomatisierung Gedanken. Eine wesentliche Voraussetzung für die Nutzung dieser technologischen Chancen ist aber ausreichend verfügbares Kapital und dessen wirkungsvoller Einsatz. Woher es kommen könnte und wie es erfolgreich eingesetzt wird, über diese Themen des Kongresses berichten wir ausführlich in einer der nächsten Ausgaben.