Artikel: Sonderschau auf der Hannover-Messe »Innovative Anwendung der Mikroelektronik«

Lesen Sie den Vorbericht von Eduard Heilmayr, damaliger Redakteur der Fachzeitung Markt & Technik, über die Sonderschau »Innovative Anwendung der Mikroelektronik« auf der Hannover-Messe von 1984. Dass die Sonderschau zu jener Zeit ein relevantes Thema behandelt, lässt sich schon alleine an den vielen Absagen (etwa ein Drittel) des Veranstalters an bewerbende Unternehmen schließen.

»Mikrocomputer in der Automatisierung« und »Digitale Sprachverarbeitung« sind die technischen Schwerpunktthemen der diesjährigen Sonderschau: »Innovative Anwendung der Mikroelektronik« auf der Hannover-Messe. Mit 36 teilnehmenden Firmen, die mehr als 75 Exponate ausstellen, ist der Gemeinschaftsstand innerhalb der »Microtronic« in Halle 12 voll belegt. Konzeptionen und Ziele der diesjährigen Sonderschau stellten die Organisatoren der Presse in München vor.

Etwa 30 Prozent der in Gemeinschaftsständen der Microtronic ausstellenden 100 Firmen stellen laut Mitorganisator Dr. Prommer (Prommer Consultants) innovative Firmengründungen dar. Deren Tätigkeitsbereich erstrecke sich über alle Themen der Microtronic, von Entwicklungssystemen, Software und Baugruppen, Semi-Custom-ICs-Aktivitäten »bis hin zu den innovativen Anwendungen«.

Hannover biete eine einmalige Chance als »Kreuzschienenverteiler«: Jede Branche kommuniziere mit jeder Branche. »In einem sehr rationellen Rahmen wird die Chance zu einem fruchtbaren interdisziplinären Gedankenaustausch geboten.« In diesem Rahmen müsse man nach den Worten von Dr. Krieger (Valvo), Sprecher des zu ständigen Fachbeirates innerhalb des Lenkungsausschusses der Microtronic, die Konzeption der Sonderschau »Innovative Anwendung der Mikroelektronik« sehen.

Gerade neuen Unternehmen mit neuen Produkten gelte dabei das besondere Anliegen der Organisatoren. Für diese Partner, so Krieger weiter, sei ein Gemeinschaftsstand zu günstigen Konditionen »sicher interessant«. Von der Standgestaltung und –aufbau, der Werbung mit Vor-Messe-Werbung, Pressearbeit, Katalogeintrag und so weiter bis hin zu den notwendigen Dienstleistungen auf dem Stand wie Reinigung, Bewachung oder Bewirtung sei alles im Preis inbegriffen.

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Die Funktionen der Sonderschau beschreibt Dr. Krieger weiter mit:

Anbieten und Verkaufen: Neue Unternehmen müssen sich in einem harten Markt durchsetzen, die Produkte müssen verkauft werden. Die Teilnahme an dieser Sonderschau sei ein Schritt in diese Richtung, der Neuaussteller gewinne wichtige Erfahrungen.

Starthilfe für Elektronik-Neulinge: Die Sonderschau biete die Begegnung mit jenen, die den Einstieg in die Mikroelektronik schon geschafft haben, die von ihren Erfahrungen berichten können. Für diese Zielgruppe stehe auch das Technologiezentrum des VDI bereit. Es habe die Aufgabe, die Mikroelektronik in das breite Feld der mittelständischen Industrie hineinzutragen.

Mikroelektronik als allgemeine Bildungsaufgabe, insbesondere als Teil der Berufsausbildung: Neben einer verständlichen Aufbereitung der Exponate unter dem Motto »Wie funktioniert das« werden Lehr- und Ausbildungssysteme für Schüler und Auszubildende gezeigt.

Anwendungschancen für Bauelemente-Anbieter: Die auf der Microtronic vertretenen Bauelemente-Anbieter — neben einigen größeren auch viele kleine und mittlere Unternehmen — wollten die Ausstellung der eigentlichen Bauelemente auf den Ständen ergänzen durch eine praxisnahe Anwendungsschau.

Wichtig sei es, so Krieger weiter, einen »intensiven und breiten Gedankenaustausch mit jedermann in Gang zu bringen«.

Etwa ein Drittel der sich zur Sonderschau meldenden Firmen konnten laut Dr. Krieger nicht untergebracht werden. Die Auswahl der Aussteller erfolgte durch den Fachbeirat. Im nächsten Jahr wolle man aber die Ausstellungskapazitäten der Microtronic um 50 Prozent erweitern. In Zukunft hoffe man deshalb, ohne ein derartiges Auswahlverfahren auskommen zu können.

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